Seminar: [MA-MI] Zeugenschaft im Ersten Auschwitz-Prozess: Normen und Praktiken - Details

Seminar: [MA-MI] Zeugenschaft im Ersten Auschwitz-Prozess: Normen und Praktiken - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-MI] Zeugenschaft im Ersten Auschwitz-Prozess: Normen und Praktiken
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 46
maximale Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 18.12.2025 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 12 (R.2.40) [EA 26-27]
Lehrsprache(n) Deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Hinter der schlichten Bezeichnung „Strafsache gegen Mulka u.a.“ und dem Aktenzeichen 4 Ks 2/63 versteckt sich eines der bekanntesten Verfahren gegen NS-Verbrecher der Nachkriegszeit: der Erste Auschwitz-Prozess (20.12.1963-20.08.1965). Seine historische Besonderheit bestand in dem Ausmaß des Verfahrens, einer für Strafverfahren ungewöhnlichen und teilweise nicht erprobten Vorgehensweise und seiner enormen gesellschaftlichen wie medialen Wahrnehmung. Ein weiteres Spezifikum bildete die Vernehmung der außerordentlich großen Zahl von 360 ZeugInnen, vornehmlich aus dem Ausland.
Unser Seminar geht der Rolle und Bedeutung dieser Gruppe für den Ersten Auschwitz-Prozess nach. Uns interessieren sowohl die normativen Grundlagen der Stellung von Zeuginnen und Zeugen in Strafverfahren als auch der praktische Umgang mit ihnen. Wer waren sie, woher kamen sie und wie wurde der Kontakt zu ihnen hergestellt? Wie intensiv trug der politische Kontext des Kalten Krieges zum Umgang ihnen bei? Wie ging man – im Fall der Holocaust-Überlebenden – mit der traumatischen Auschwitz-Erfahrung während des Prozesses um? Welche Bedeutung hatten die Zeugenaussagen für den Verlauf und den Ausgang des Prozesses?
Bei der Suche nach Antworten auf die o.g. Fragen stützen wir uns auf den umfangreichen Korpus der Prozessakten, die online zugänglichen Tonbandmitschnitte aus dem Prozess, mediale Berichterstattung sowie künstlerische Aufarbeitung der Zeugenvernehmungen.
Wir laden Sie zur Teilnahme und zu gemeinsamer Diskussion herzlich ein!

Literaturempfehlungen:
Gross, Raphael; Renz, Werner (Hg.), Der Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965). Kommentierte Quellenedition, 2 Bände, Frankfurt/M. 2013.
Nickel, Claudia; Ortiz Wallner, Alexandra (Hg.), Zeugenschaft. Perspektiven auf ein kulturelles Phänomen, Heidelberg 2015.
Sabrow, Martin; Frei, Norbert (Hg.) Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012.

Studienleistung: aktive Mitarbeit
Modulleistung: Hausarbeit oder mündliche Prüfung (je nach Studiengang)

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Weitere LV WS 25/26".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 29.09.2025, 08:00 bis 19.10.2025, 00:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.