Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Tyrannischer "Soldatenkönig" oder "Baumeister des preußischen Staats"?-Herrschaft und Rezeption König Friedrich Wilhelms I. von Preußen - Details

Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Tyrannischer "Soldatenkönig" oder "Baumeister des preußischen Staats"?-Herrschaft und Rezeption König Friedrich Wilhelms I. von Preußen - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Tyrannischer "Soldatenkönig" oder "Baumeister des preußischen Staats"?-Herrschaft und Rezeption König Friedrich Wilhelms I. von Preußen
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 24
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Mittwoch, 17.12.2025 10:00 - 14:00, Ort: Seminarraum 7 (R.1.32) [EA 26-27]
Leistungsnachweis Modulleistung: wissenschaftliche Hausarbeit (ca. 10 Seiten)

Studienleistungen: aktive Teilnahme an der Seminardiskussion; sorgfältige schriftliche Vorbereitung der Seminarlektüre; kleinere schriftliche Übungsaufgaben; Bibliographie; Einleitung für eine Hausarbeit
Lehrsprache(n) Deutsch
SWS 4

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Friedrich Wilhelm I. (reg. 1713-1740), besser bekannt unter dem Beinamen „Soldatenkönig“, gehört zu den sowohl in der populären Darstellung als auch in der Geschichtswissenschaft umstrittensten Herrschern Brandenburg-Preußens. Kaum ein anderer preußischer Monarch hat in den Betrachtungen der Nachwelt (und der Zeitgenossen) so viele verschiedene und untereinander höchst gegenläufige Deutungen erfahren wie der „Soldatenkönig“. Im populären Bild ist er bis heute insbesondere für zwei Dinge bekannt: die forcierte Militarisierung Brandenburg-Preußens, versinnbildlicht durch seine Garde der „Langen Kerls“, sowie sein zutiefst belastetes Verhältnis zum Kronprinzen und späteren König Friedrich II. Ein Militarist also und ein schlechter Vater noch dazu, das ist heutzutage das landläufige Bild dieses Monarchen. Anderen wiederum, insbesondere der preußenfreundlichen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, galt er als der Inbegriff „preußischer“ Tugend und Disziplin, gar als „Baumeister des preußischen Staates“ (Oppeln-Bronikowski).
Im Seminar wollen wir uns dieser kontroversen Herrscherfigur und ihrer Regierungspraxis annähern und ein Bild gewinnen, das möglichst frei von populärer Dämonisierung oder borussischer Verklärung des „Soldatenkönigs“ ist. Hierzu sollen insbesondere Herrschaftsverständnis und -praxis des Königs, seine Innen-, Reichs- und Außenpolitik sowie sein Hof und die dortigen Akteure eingehend betrachtet werden. Damit sollen dann im Seminar unter anderem auch Fragen nach der Angemessenheit der angesprochenen Deutungsmuster beurteilt und beantwortet werden.
Durch diesen Zugang erwerben Sie einerseits Kenntnisse über ein zentrales Kapitel brandenburgisch-preußischer Geschichte in der Frühen Neuzeit. Andererseits gewinnen Sie Einblicke in die Ausgestaltung und Komplexität von frühneuzeitlicher monarchischer Herrschaft.

Neben dem Erwerb von inhaltlichen Kenntnissen ist es außerdem maßgebliches Ziel des Seminars, die Grundlagen geschichtswissenschaftlichen Arbeitens kennenzulernen und einzuüben: von der Literaturrecherche, korrekter Zitation und dem Anlegen einer Bibliographie über die Quellenkritik und den Umgang mit Forschungsliteratur bis hin zur Erarbeitung eigener Fragestellungen. Darüber hinaus üben wir wesentliche Arbeitsschritte zum Schreiben einer wissenschaftlichen Hausarbeit ein.

Zusätzlich zum vierstündigen Seminar bieten wir Ihnen daher ein Tutorium an, in dem eine erfahrene Geschichtsstudentin Ihre einzelnen Lernschritte unterstützt.

Im Seminar werden wir hauptsächlich mit Quellenauszügen und Texten der Sekundärliteratur arbeiten. Die Bereitschaft zu deren produktiver Lektüre und schriftlicher Vorbereitung wird vorausgesetzt. Als Studienleistungen treten die aktive und konstante Beteiligung an der Seminardiskussion, kleinere Übungsaufgaben sowie das Verfassen einer Bibliographie und einer Einleitung für eine Hausarbeit hinzu.
Die Modulleistung besteht im Verfassen einer darauf aufbauenden, an die Seminarthemen anknüpfenden wissenschaftlichen Hausarbeit im Umfang von ca. 10 Seiten.

Literaturempfehlungen:
Beigel, Thorsten/Georg Eckert: Historisch Arbeiten. Handreichung zum Geschichtsstudium, Göttingen 2019.
(Im Uni-WLAN online abrufbar unter: https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838550398)
Göse, Frank: Friedrich Wilhelm I. Die vielen Gesichter des Soldatenkönigs, Darmstadt 2020.
(Im Uni-WLAN online abrufbar unter: https://content-select.com/de/portal/media/view/5e4d0000-95cc-4843-833c-1897b0dd2d03?forceauth=1)
Schorn-Schütte, Luise: Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Grundzüge einer Epoche 1500-1789, 3. Aufl. Paderborn/Leiden 2019.
(Im Uni-WLAN online abrufbar unter: https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838587400)

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Basismodul WS 25/26".