Seminar: MA Internationale Organisationen oder Regieren in den Internationalen Beziehungen - Details

Seminar: MA Internationale Organisationen oder Regieren in den Internationalen Beziehungen - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: MA Internationale Organisationen oder Regieren in den Internationalen Beziehungen
Untertitel Der Zustand des globalen Regierens im 80. Jahr der Vereinte Nationen
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 27
maximale Teilnehmendenanzahl 27
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft
beteiligte Einrichtungen Internationale Beziehungen und europäische Politik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Mittwoch, 07.01.2026 18:00 - 20:00, Ort: Seminarraum 22 (Raum 1.01) [LuWu 2]
Leistungsnachweis A) Seminarvortrag/Referat, gerne auch als Gruppenarbeit, nach Absprache
B) schriftliche Hausarbeit
Lehrsprache(n) Deutsch
Studiengänge (für) Zwei-Fach-Master, Master Parlamentsfragen und Zivilgesellschaft, IAS-Master (5 Plätze)
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der aktuelle Zustand des Multilateralismus ist von einer tiefen Krise geprägt, die durch verschiedene Faktoren verursacht wird. Staaten ziehen sich aus Verträgen zurück, missachten festgelegte Regeln und entwickeln keine neuen Normen. Populistische, autokratische und nationalistische Bewegungen tragen ebenfalls zur Krise bei. Internationale Institutionen, selbst deren Kernstück, die Vereinten Nationen, sind massiv betroffen. Nicht zuletzt der schnelle und umfassende Rückzug der einstigen Garantiemacht der „liberalen Weltordnung“, der USA, stürzt das UN-System in eine tiefe Krise und erzwingt umfassende inhaltliche Re-orientierungen und Reorganisation.
Diese Krise trifft die Welt zu einer Zeit, in der aus der wissenschaftlich/fachlicher Sicht allgemein anerkannt ist, dass den großen globalen Problemen, wie dem Klimawandel, dem rapiden Verlust an Biodiversität oder Pandemien nur global, zumindest global koordiniert zu begegnen ist.

2015 konnten zuletzt mit dem Pariser Klimaabkommen und der Vereinbarung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) durchaus beeindruckende politisch deklaratorische Erfolge in UN-Verhandlungsformaten erzielt werden. Mit der Umsetzung hapert es allerdings von Beginn an.

Mit dem System der kollektiven Sicherheit ist auch das Herzstück der UN-Charta ist nicht mehr effektiv. Zwar bleibt der Welt aktuell (noch) ein Auseinanderfallen der universellen Weltorganisation erspart, wie sie beim Völkerbund vor dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden hat, aber der Sicherheitsrat hat ganz offensichtlich keine Kraft, regionale Konflikte wie z. B. in Sudan oder im Kongo einzudämmen oder irgendeinen Einfluss auf die Beendigung des Krieges zu haben, mit dem das Sicherheitsratsmitglied Russland die Ukraine überzieht. Von dem Krieg in Gaza und Israel ganz zu schweigen.

Auch das Verständnis, was völkerrechtlich verbindlich ist, erodiert mit jedem Tag mehr. Während Russland ungeniert einen völkerrechtlich eindeutig verbotenen Angriffskrieg führt, fühlen sich mit Israel auch die USA und Deutschland offensichtlich nicht mehr eng an den Schutz von Zivilisten im Krieg und die Verhältnismäßigkeit der Mittel gebunden. Auch die offene Legitimation von Refoulement an den EU-Außengrenzen passt nicht zur Genfer Flüchtlingskonvention Konvention, ficht aber die Regierungen in der EU schon länger nicht mehr an.

Woran liegt diese gravierende Erosion der Weltorganisation und des internationalen Rechts? Die einfache und richtige, aber nicht ausreichende Antwort lautet, die Vereinten Nationen passen nicht mehr zur Machtkonstellation in der heutigen Staatenwelt.
Im Rahmen des Seminars werden wir uns die bestehenden Strukturen internationalen Regierens erarbeiten und die Strategien näher untersuchen, wie Vertreter: innen der internationalen Institutionen sowie die Regierungen, die sie tragen, auf die aktuelle Krise reagieren. Dabei werden wir ein besonderes Augenmerk auf die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure und der deutschen Bundesregierung legen.
Dabei knüpfen wir an den aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD an, in dem es heißt: „Wir wollen multilaterale Strukturen stärken. Die Vereinten Nationen bleiben das Rückgrat der regelbasierten internationalen Ordnung.“ Dabei nehmen wir auch die Rolle der ehemaligen deutschen Außenministerin als Präsidentin der UN-Generalversammlung in den Blick.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: MA Internationale Organisationen oder Regieren in den Internationalen Beziehungen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 15.09.2025, 00:01 bis 26.10.2025, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.