Seminar: Descolonizar, canibalizar, vincular – el pensamiento de la cultura ibero/americano desde las independencias - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Descolonizar, canibalizar, vincular – el pensamiento de la cultura ibero/americano desde las independencias
Untertitel Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika I – Kultur und kollektives Gedächtnis; Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika 3: Kultur und Gesellschaft
Veranstaltungsnummer ROM.02824.06 / ROM.04706.05
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 18
erwartete Teilnehmendenanzahl 17
Heimat-Einrichtung Institut für Romanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 12.01.2026 16:00 - 18:00, Ort: Seminarraum 11 (R.2.39) [EA 26-27]
Voraussetzungen Basismodul Einführung in die Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika
Basismodul Einführung in die spanische Literaturwissenschaft
Aufbaumodule Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika
Leistungsnachweis Studienleistung: aktive Mitarbeit; Präsentation im Seminar
Modulleistung: Hausarbeit
Lehrsprache(n) Deutsch; Andere
Studiengänge (für) LAG Spanisch
MA Romanistik, MA Hispanistik 45/75
MA IKEAS Lateinamerikastudien
SWS 2
ECTS-Punkte 5

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Um 1800, lange vor der postkolonialen Phase der weltumspannenden britischen und französischen Kolonialreiche, beginnen auf dem lateinamerikanischen Kontinent die Unabhängigkeitsbewegungen und spannungsvollen Prozesse der Dekolonisierung. In enger Nähe zum politischen Prozess der Ablösung von den europäischen Kolonialmächten (v.a. Spanien, Portugal und Frankreich) bildet sich ein emanzipatives Denken heraus, in dem Fragen nach Leitbildern und Modellen menschlichen Zusammenlebens im Angesicht historischer Gewalt und Unterdrückung, kultureller Heterogenität und Ungleichheit gestellt werden. Die Frage nach dem menschlichen Anderen und seinen z.T. monströsen Figurationen bildet dabei einen Leitfaden. Während der Kolonialdiskurs die Figur des Un-Menschlichen, exemplarisch verkörpert im ‚Kannibalen‘, zur Legitimation der Unterdrückung von Indigenen und Afrikaner*innen instrumentalisiert, entfaltet sich im lateinamerikanischen Diskurs auch eine komplexe Reflexion über die Kategorie des Menschlichen und ihre Beziehungen zum Mehr-als-Menschlichen. Das Seminar nimmt mit der Figur und Metapher des Caníbal/Caliban/Antropófago eine klassische, für diese Diskurse zentrale und zugleich liminale Denkfigur in den Blick. Neben essayistischen Texten werden literarische, künstlerische und filmische Beispiele analysiert, um die Wechselwirkungen zwischen kultureller Praxis und kritischer Theorie sichtbar zu machen. Anhand verschiedener Textsorten verfolgen wir die Funktion der Figur in historischen Reflexionen zur Dekolonisierung von Wissensordnungen, und bringen sie in Beziehung zur aktuellen Suche nach relationalen Formen des Denkens, die jenseits kolonialer Weltverhältnisse andere Wissensökologien und Kosmopolitiken eröffnen.