Seminar: [MA-MI/MA-GM/MA-IntPol-GPO] Ravensbrück oder Wie wollen Sie an das größte nationalsozialistische Frauenkonzentrationslager erinnern? - Details

Seminar: [MA-MI/MA-GM/MA-IntPol-GPO] Ravensbrück oder Wie wollen Sie an das größte nationalsozialistische Frauenkonzentrationslager erinnern? - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-MI/MA-GM/MA-IntPol-GPO] Ravensbrück oder Wie wollen Sie an das größte nationalsozialistische Frauenkonzentrationslager erinnern?
Untertitel Ein deutsch-polnisches Blockseminar, Ravensbrück 19. - 24. Mai 2025
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
maximale Teilnehmendenanzahl 10
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Lehrsprache(n) Deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Dozentinnen: Prof. Dr. Yvonne Kleinmann (MLU Halle), Prof. Dr. Renata Dampc-Jarosz (Schlesische Universität, Katowice)

Die Auseinandersetzung mit der Ideologie und den Verbrechen des Nationalsozialismus spielt an deutschen wie an polnischen Schulen und Universitäten eine wichtige Rolle, jedoch meist aus nationaler Perspektive, so dass sich die Wissensstände stark unterscheiden und eine gemeinsame Reflexion über den Nationalsozialismus als ganz Europa umspannendes System weitgehend ausbleibt.

Deshalb nehmen wir den 80. Jahrestag der Befreiung der nationalsozialistischen Konzentrationslager zum Anlass, ein deutsch-polnisches Blockseminar in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück zu veranstalten – für Student:innen des Masters Geschichte und des Masters Interdisziplinäre Polenstudien der MLU sowie Student:innen des Masters Germanistik der Schlesischen Universität in Katowice. Ravensbrück eignet sich für ein deutsch-polnisches Seminar besonders, weil im KZ Ravensbrück zwischen 1939 und 1945 die meisten polnischen (ca. 25 %) und deutschen (19 %) weiblichen Häftlinge inhaftiert waren, die meisten von ihnen aus politischen Gründen.

Die Zahl 80 steht aber für weit mehr als den Jahrestag. In den Theorien zum kulturellen Gedächtnis von Jan und Aleida Assmann ist nach 80 Jahren der Übergang vom kommunikativen zum kulturellen Gedächtnis erreicht. Historiker:innen diskutieren diesen Übergang seit einigen Jahren unter dem Stichwort „das Ende der Zeitzeugen“, und Museen programmieren Avatare, um die Geschichten von Überlebenden der NS-Gewaltherrschaft „lebendig“ zu erhalten. Hinter diesen Suchbewegungen steht offenbar die Befürchtung, das Gedächtnis könne mit den Überlebenden sterben.

Das Blockseminar in Ravensbrück wählt eine andere Strategie, indem es eine konstruktive Frage stellt: „Wie wollen Sie an das Konzentrationslager Ravensbrück erinnern bzw. das kulturelle Gedächtnis gestalten?“ Im ersten Schritt beschäftigen wir uns mit ausgewählten Aspekten der Lagergeschichte und vertiefen die Kenntnisse vor Ort durch die Lektüre von Archivalien. Auf dieser Basis wenden wir uns den unterschiedlichen Zeitschichten des kommunikativen Gedächtnisses der Überlebenden zu, die in zahlreichen Lebenserinnerungen und literarischen Verarbeitungen, aber auch auf dem Gelände der Gedenkstätte, in ihren Ausstellungen und Denkmälern präsent sind. Im letzten Schritt werden Sie – im Optimalfall in einem deutsch-polnischen Tandem – ihr eigenes Projekt zum Gedächtnis an Ravensbrück 2025 entwickeln und es im Plenum vorstellen.

Die Seminarsprache ist Deutsch. Unabhängig davon setzen wir für die Recherche und Lektüre alle Sprachen ein, über die die Beteiligten verfügen.

Das deutsch-polnische Blockseminar wird für jeweils zehn Student:innen fast vollständig durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit finanziert (Unterkunft und Verpflegung). Ihren Beitrag erbringen Sie durch die Reise nach/von Fürstenberg/Havel mit Ihrem Semester-/Deutschlandticket.

Bitte melden Sie sich bei ernsthaftem Interesse an, auch wenn die ersten zehn Plätze schon belegt sind. Die Plätze werden anteilig an die Student:innen der verschiedenen anrechenbaren Module verteilt, um unterschiedliche Qualifikationen zu berücksichtigen.

Die Vorbesprechung für die Hallenser Gruppe findet am 14. April 2025 von 18:00 bis 20:00 Uhr im Besprechungsraum des Instituts (R. 1.06) für Geschichte statt.

Studienleistung: vorbereitende Lektüre, Recherche und Projektarbeit in der Gedenkstätte

Modulleistung (je nach Modul): Hausarbeit, mündliche Präsentation, Blogbeitrag oder multimediales Objekt

Literatur:
Eschebach, Insa: Ravensbrück. Zur Geschichte der Gedenkstätte und der Ausstellungen. In: Museale und mediale Präsentationen in KZ-Gedenkstätten, hrsg. von Herbert Diercks. Bremen 2001, 72-81.
Eschebach, Insa (Hg.): Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Neue Beiträge zur Geschichte und Nachgeschichte. Berlin 2014.
Knigge, Volkhard: Jenseits der Erinnerung – Verbrechensgeschichte begreifen. Impulse für die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach dem Ende der Zeitgenossenschaft. Göttingen 2022.
Strebel, Bernhard: Das KZ Ravensbrück. Geschichte eines Lagerkomplexes. Paderborn 2003.
Warnemünde, Norman: Erinnerungsstücke aus Ravensbrück. Geschichte(n) in zehn Objekten. Berlin 2019.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-MI/MA-GM/MA-IntPol-GPO] Ravensbrück oder Wie wollen Sie an das größte nationalsozialistische Frauenkonzentrationslager erinnern? Ein deutsch-polnisches Blockseminar".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 10.03.2025, 10:00 bis 06.04.2025, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.