Seminar: Saul Kripke: Name und Notwendigkeit - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Saul Kripke: Name und Notwendigkeit
Veranstaltungsnummer (PHI.07795.01) Aufbaumodul Theoretische Philosophie: Systematik
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 82
Heimat-Einrichtung Seminar für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Dienstag, 13.01.2026 16:00 - 18:00, Ort: Seminarraum 22 A (Raum 1.02) [LuWu 2]
Lehrsprache(n) Deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Saul Kripkes Werk "Name und Notwendigkeit" ("Naming and Necessity") ist eine Zäsur in der zeitgenössischen Philosophie und hat seinen damals jungen Autor schlagartig berühmt gemacht. Es besteht aus Vorlesungen, die 1970 gehalten und 1972 publiziert wurden und die 1980 in Buchform herauskamen. Kein anderes Werk aus der analytischen Philosophie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war und ist dermaßen einflussreich.
Die Leitfrage betrifft ein scheinbar eng umgrenztes Thema aus der Sprachphilosophie: Wie funktioniert die Bezugnahme auf Dinge mit Hilfe von gewöhnlichen Eigennamen wie ‚Albert Einstein’? Haben Eigennamen eine deskriptive Bedeutung (eine Bedeutung, die man durch eine Beschreibung angeben kann)? Kripke bricht mit der damals vorherrschenden Auffassung.
"Name und Notwendigkeit" ist deshalb so wichtig, weil die Argumente und Thesen die methodischen und inhaltlichen Grundlagen der gesamten theoretischen Philosophie betreffen: Kripke revolutioniert das Verständnis der Modalitäten (Notwendigkeit und Möglichkeit) und die Sicht auf das Verhältnis zu den Unterscheidungen synthetisch / analytisch sowie a priori / a posteriori; er vertritt im Bereich der Metaphysik den Essentialismus (das ist die These, dass Dinge Eigenschaften haben, die ihnen wesentlich sind); in der Philosophie des Geistes argumentiert er, dass geistige Zustände nicht mit gewissen physikalischen Zuständen identisch sind; in der philosophischen Methodologie macht er geltend, dass Intuitionen argumentatives Gewicht haben.
Wir ordnen das Buch zunächst in den Kontext ein und erarbeiten und diskutieren dann schrittweise die Begriffe, Probleme, Argumente und Thesen.

Textgrundlage:
Kripke, Saul A.: Name und Notwendigkeit. Übers. von Ursula Wolf. Frankfurt a.M. 1981: Suhrkamp (engl. zuerst 1972).

Literatur:
Burgess, John P.: Saul Kripke. Puzzles and Mysteries. Cambridge 2013.
Hughes, Christopher: Kripke. Names, Necessity, and Identity. Oxford 2004.
Noonan, Harold: Routlegde Philosophy Guidebook to Kripke and Naming and Necessity. London/New York 2013.
Wolf, Ursula (Hg.): Eigennamen. Dokumentation einer Kontroverse. Frankfurt a.M. 1985.