Seminar: [MA-MI] Erster Auschwitz-Prozess: Recht, Politik und Gesellschaft in Interaktion - Details

Seminar: [MA-MI] Erster Auschwitz-Prozess: Recht, Politik und Gesellschaft in Interaktion - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-MI] Erster Auschwitz-Prozess: Recht, Politik und Gesellschaft in Interaktion
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 09.01.2025 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 11 (R.2.39) [EA 26-27]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der Erste Auschwitz-Prozess fand zwischen Dezember 1963 und August 1965 in Frankfurt/Main statt. Dieses mühsam und originell vorbereitete Strafverfahren gegen mehrere Angehörige des Personals des KZ Auschwitz legte neue juristische Maßstäbe für die Ahndung der NS-Verbrechen fest. Zugleich stellte es ein Politikum dar, das Konsequenzen für die inländischen Debatten und auswärtige Diplomatie hatte. Darüber hinaus galt es als großes mediales Ereignis, das breite Kreise der bundesdeutschen Gesellschaft verfolgten.
Unser Seminar nähert sich diesem komplexen Ereignis in mehreren Schritten. Zu Beginn ordnen wir den Ersten Auschwitz-Prozess in den historischen Kontext der westdeutschen Ahndungspraktiken nach 1945/1949 sowie in die politische Konstellation der Bundesrepublik Deutschland der 1960er Jahre ein. Als Nächstes wenden wir uns seinen juristischen und strukturellen Spezifika zu. Im Anschluss daran stellen wir eine Reihe von Fragen, mit denen wir das heterogene Strafverfahren beleuchten möchten: Wer waren die Schlüsselfiguren im Ersten Auschwitzprozess? Welche juristischen Argumentationen und Handlungen prägten ihn? Wie lässt sich die Rolle und Behandlung der ZeugInnen interpretieren? In wie fern beeinträchtigte der Kalte Krieg die jeweiligen Etappen des Strafverfahrens? Wo lagen die Schwerpunkte der medialen Berichterstattung über den Prozess? Hatte diese einen Einfluss auf die Einstellung der bundesdeutschen Gesellschaft zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen?
Der Auseinandersetzung mit den jeweiligen Fragen liegt ein heterogenes Quellenmaterial zugrunde, das von den Prozessakten, über die Zeugenaussagen bis hin zur medialen Berichterstattung reicht.
Wir laden Sie zur Teilnahme und gemeinsamer Diskussion herzlich ein!

Literaturempfehlungen:
Gross, Raphael; Renz, Werner (Hg.), Der Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965). Kommentierte Quellenedition, 2 Bände, Frankfurt/M. 2013.
Stengel, Katharina, Die Überlebenden vor Gericht. Auschwitz-Häftlinge als Zeugen in NS-Prozessen (1950–1976), Göttingen 2022.
Wojak, Irmtrud (Hg.), „Gerichtstag halten über uns selbst…“: Geschichte und Wirkung des Ersten Auschwitz-Prozesses, Frankfurt/M 2001.

Modulleistung: Hausarbeit
Studienleistung: Lektüre der Texte, Diskussion und Gruppenaufgaben

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-MI] Erster Auschwitz-Prozess: Recht, Politik und Gesellschaft in Interaktion".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 23.09.2024, 08:00 bis 13.10.2024, 00:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.