Seminar: [BA-EM] "Gefühle machen Geschichte" - Emotion und Körper in der Populärkultur der Weimarer Republik - Details

Seminar: [BA-EM] "Gefühle machen Geschichte" - Emotion und Körper in der Populärkultur der Weimarer Republik - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-EM] "Gefühle machen Geschichte" - Emotion und Körper in der Populärkultur der Weimarer Republik
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 18
maximale Teilnehmendenanzahl 22
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Mittwoch, 17.12.2025 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 8 (R.2.35) [EA 26-27]
Lehrsprache(n) Deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Gefühle machen Geschichte! Emotionen sind nicht das „Andere“ der „Vernunft“. Im Gegenteil: Emotionen stehen im Mittelpunkt menschlicher Handlungen und damit auch im Zentrum historischer Entwicklungsprozesse. Gefühle setzen Menschen individuell und kollektiv in Bewegung und stehen im Zentrum der Aushandlung von Identität. Dabei sind Emotionen selbst historischer Wandlung ausgesetzt. Freude, Trauer, Hass und Wut stellen sich zu unterschiedlichen Zeiten und Orten in jeweils spezifischer Weise dar.

In unserem Seminar widmen wir uns aus einer macht- und rassismuskritischen Perspektive der Emotions- und Körpergeschichte der Weimarer Republik. Vor dem Hintergrund einer sich in Transformation befindlichen Gesellschaft gewinnt die Auseinandersetzung mit Emotionen besondere Bedeutung. Als Teil der entstehenden Freizeitkultur der 1920er-Jahre verhandelten populäre Lifestyle-Magazine wie der „Uhu“ immer wieder das Thema des „fühlenden Menschen“. Im Fokus stand hier der Zusammenhang zwischen körperlicher Praxis und Emotionen. Die Illustrierten thematisierten unterschiedliche körperliche Praktiken als Teil eines aktiven Gefühlsmanagements, etwa dann, wenn Autor*innen über Jazzmusik, Ausdruckstanz und Sport oder aber Technologien der zeitgenössischen Experimentalpsychologie nachdachten. Dabei verdichteten sich in der Frage um das Fühlen gesamtgesellschaftlich relevante Diskussionszusammenhänge: Wie soll das Leben in der industriellen Moderne gestaltet werden? Welche Erwartungen werden an Männlichkeit und Weiblichkeit geknüpft? In welcher Beziehung stehen Gefühle, Leistung und Freizeit im Zeitalter des expandierenden Kapitalismus?

Nach einer Einführung in die Theorie der Emotionsgeschichte widmen wir uns der zeitgenössischen Verhandlung von Gefühlen in populären Medien der 1920er-Jahre. Schwerpunkte sind dabei Fragen um die Themen Gender, Selbstoptimierung/Empowerment, Arbeit und Leistung, Ethnizität und Rassismus. Gleichzeitig werden wir uns auch die wissenschaftshistorischen Grundlagen des zeitgenössischen Denkens über das Fühlen erschließen.

Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link (https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/).

Literaturempfehlung:

Plamper, Jan: Geschichte und Gefühl. Grundlagen der Emotionsgeschichte, München 2012

Cowan, Michael / Sicks, Marcel [Hrsg.]: Leibhaftige Moderne. Körper in Kunst und Massenmedien 1918 - 1933, Bielefeld 2005.

Studienleistung:
Aktive Teilnahme, Anfertigung einer schriftlichen Aufgabe (Essay) oder eines gleichwertigen Referats, kleinere schriftliche Aufgaben

Modulleistung:
Hausarbeit

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Weitere LV WS 25/26".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 29.09.2025, 08:00 bis 19.10.2025, 00:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.