Seminar: [MA-VII] Politikerinnen. Weibliche Machtausübung im Spätmittelalter - Details

Seminar: [MA-VII] Politikerinnen. Weibliche Machtausübung im Spätmittelalter - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-VII] Politikerinnen. Weibliche Machtausübung im Spätmittelalter
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 9
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 18.12.2025 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 16 (Raum E.11) [LuWu 2]
Lehrsprache(n) Deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das Spätmittelalter galt lange als eine Zeit, in der (adelige) Frauen in ihrer politischen Agency beschnitten, ja bisweilen geradezu entrechtet wurden. Während etwa die Königinnen in den vorausgehenden Jahrhunderten regelmäßig an der Herrschaftsausübung beteiligt waren, beobachtete beispielsweise Marion Facinger ab ca. 1200 eine Art ‚Rückzug ins Private‘: Herrschergattinnen seien in den folgenden Jahrhunderten zunehmend auf Gebären, Wohltätigkeit und ggf. auch Mäzenatentum beschränkt gewesen. Dementsprechend nehmen viele Arbeiten die weiblichen Mitglieder der spätmittelalterlichen Adelseliten als unpolitisch wahr; einige wenige Ausnahmen würden die allgemeine Regel bestätigen. Demgegenüber hat man in jüngerer Zeit gefordert, die ‚exzeptionalistische‘ Perspektive auf spätmittelalterliche Politikerinnen zu überwinden (vgl. Tanner et al.). Dazu ist es u. a. nötig, den dominant geschlechtsbezogenen Blick auf Elitefrauen aufzugeben und diese vielmehr als „person[s] of power, authority and agency who happened to be [women]“ zu betrachten, wie Lindy Grant in ihrer Biographie der Blanca von Kastilien formuliert.
Im Seminar werden wir königliche wie nicht-königliche Politikerinnen des Spätmittelalters vor dem Hintergrund der einschlägigen Forschungskontroversen in den Blick nehmen. Geschlecht soll dabei als einer von mehreren Faktoren betrachtet werden, die politische Handlungsmöglichkeiten sowohl einschränkten wie auch erweiterten. In der Hausarbeit nehmen die Teilnehmer anhand eines Fallbeispiels quellenbasiert Stellung zu einem Aspekt der Forschungsdiskussion. Der geographische Fokus liegt auf dem mittel- und westeuropäischen Raum, doch können bei entsprechendem Interesse (und Engagement!) auch weitere Räume einbezogen werden.
Literaturempfehlung: M. Facinger, A Study of medieval queenship: Capetian France (937-1237), in: Studies in Medieval and Renaissance History 5 (1968), 3-48; M. Shadis, Blanche of Castile and Facinger’s „Medieval Queenship“, in: Nolan (Hg.), Capetian Women, S. 137-161; H. Tanner (Hg.), Medieval Elite Women and the Exercise of Power, 1100-1400: Moving beyond the Exceptionalist Debate, Basingstoke 2019 (darin u. a.: T. Earenfight, ‚A lifetime of power: Beyond binaries of gender‘, S. 271-293); A. Fößel, Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume, Stuttgart 2000 (https://doi.org/10.11588/diglit.26280)
Modulleistung: Hausarbeit
Studienleistung: Bibliograhie und Konzept zur Hausarbeit; Sitzungsgestaltung/Diskussionsleitung

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-VII, MA-GV] Politikerinnen, Weibliche Machtausübung im Spätmittelalter".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 29.09.2025, 08:00 bis 19.10.2025, 08:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.