Seminar: 1929: Kapitalismuskrise, Kritik und Dichtung - Details

Seminar: 1929: Kapitalismuskrise, Kritik und Dichtung - Details

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General information

Course name Seminar: 1929: Kapitalismuskrise, Kritik und Dichtung
Subtitle Aufbaumodul Spanischsprachige Literaturwissenschaft 2 - Geschichte der neueren spanischen Literatur
Course number ROM.02841.06
Semester SoSe 2025
Current number of participants 4
expected number of participants 17
Home institute Institut für Romanistik
Courses type Seminar in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Tuesday, 08.04.2025 10:00 - 12:00, Room: (Besprechungsraum 2.32.0 Romanistik, Lu-Wu 2, Steintorcampus)
Lehrsprache(n) Deutsch

Rooms and times

(Besprechungsraum 2.32.0 Romanistik, Lu-Wu 2, Steintorcampus)
Tuesday: 10:00 - 12:00, weekly (14x)

Module assignments

Comment/Description

Das Jahr 1929 steht mit dem New Yorker Börsencrash und der darauffolgenden Weltwirtschaftskrise für einen der unheilvollen Ausgangspunkte des großen Zivilisationsbruchs des 20. Jahrhunderts. In der ‚Zwischenkriegszeit‘ des 20. Jahrhunderts, in der Verarmung, eine Pandemie (die ‚spanische Grippe‘), sowie die Weltwirtschaftskrise Existenzen bedrohten und vernichteten, und viele Menschen überdies von schweren Traumatisierungen durch den ersten Weltkrieg und Kolonialkriege betroffen waren, steuerte die Welt mit aufkommenden Faschismen auf neue Kriege und schließlich den Zweiten Weltkrieg zu. Diese Zeit ist zuletzt vermehrt mit den Polykrisen der Gegenwart verglichen worden, in der – nach einer globalen Wirtschaftskrise und einer Pandemie – Autoritarismus und Kriege wieder auf dem Vormarsch sind, und wie damals die Wahrnehmung herrscht, dass bis dato hegemoniale Gesellschaftsmodelle an ihr Ende gekommen sind. Die ökonomisch bedingten Erfahrungsstrukturen einer Zeit und einer Gesellschaft prägen auch ihre künstlerisch-literarischen Produktionen, und die vorherrschenden Affekte der Zwischenkriegszeit sind von Schriftsteller*innen aufgeschrieben und reflektiert worden. Wir werden uns im Seminar mit Texten beschäftigen, die im Umfeld der Kapitalismuskrise von 1929 entstanden sind und die auf die problematischen ökonomischen Bedingungen ihrer Zeit reagieren. Dabei fragen wir, ob und wie sie zum Verständnis der Gegenwart beitragen und wie sie heute lesbar sind.
Neben kulturtheoretischen Texten werden wir uns vor allem mit Lyrik beschäftigen, einem Genre, das – obwohl eher abgewandt von der Registrierung tagespolitischer Ereignisse – inbesondere die affektiven Weltverhältnisse einer Zeit als wesentliche Grundlage des Politischen einzufangen imstande ist. Dabei werden wir auch Gelegenheit haben, verschiedene Methoden der Lyrikanalyse zu vertiefen, und die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle von Literatur stellen.