Seminar: Dramen um Revolte und Revolution (Mo 14-16) - Details

Seminar: Dramen um Revolte und Revolution (Mo 14-16) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Dramen um Revolte und Revolution (Mo 14-16)
Semester WiSe 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
maximale Teilnehmendenanzahl 27
Heimat-Einrichtung Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt 17. bis 19. Jh.
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 12.01.2026 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 21 (Raum E.04) [LuWu 2]
Teilnehmende BA/LA: Literaturgeschichte 17. Jh. - bis Gegenwart (5 LP)
BA/LA: Literaturgeschichte 17. Jh. - bis Gegenwart (10 LP)
BA/LA: Themen, Stoffe, Motive
MA: Themen, Stoffe, Motive
LA Gr: Text: Produktion, Rezeption, Interpretation
MA/LA: Kulturelle Diskurse
MA: Deutsche Literatur im internationalen Kontext
MA: Literatur und Ästhetik II
MA: Vertiefungsmodul: Deutschsprachige Literatur und Musikästhetik im Kontext der Aufklärung
Voraussetzungen Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit. Gründliche Vorbereitung der behandelten Texte. Kenntnisse in der Dramenanalyse (z.B. Abschluss des entsprechenden Seminars im Modul "Literatur- und Gattungstheorie") sind vorteilhaft, aber nicht obligatorisch.
Leistungsnachweis Mündliche Prüfung oder Hausarbeit
Lehrsprache(n) Deutsch
Studiengänge (für) LA/BA/MA
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Meine Stimme, die ich so oft für die Sache des Volkes ertönen ließ…“, beginnt Danton in Georg Büchners Revolutionsdrama "Dantons Tod" (1835) seine Verteidigungsrede vor dem Konvent, und spricht damit einen Position aus, die uns im Seminar beschäftigen wird: Danton behauptet sich als Stellvertreter für die „Sache des Volkes“, hier konkret: die Massenerhebung der Französischen Revolution. In ethischer und politischer Hinsicht ist dies zu hinterfragen, in dramentheoretischer dagegen eine Binse: Stehen Akte der Revolte oder gar Revolution im Zentrum eines Dramas, das nicht nur Lesedrama sein will, so stellt sich das Problem, wie ein von Menschenmassen getragenes Ereignis auf die Theaterbühne gebracht werden kann; die Standardantwort des zur Aufführung gebrachten Dramas liegt eben in der Stellvertretung: Rädels- und Anführer, Sprechrohre der Revolution bevölkern – in überschaubarer Zahl – die Bretter.

Im Seminar stellen wir uns zwei zentralen Fragekomplexen in systematischer und historischer Hinsicht. Erstens, textimmanent: Wie werden vom 17. bis zum 19. Jahrhundert Akte der Revolte und der Revolution im Drama zur Darstellung gebracht? Welche Techniken der Präsentation, etwa durch narrative Vermittlung (Botenbericht, Teichoskopie), kommen zum Einsatz, um die physische Beschränktheit der realen Bühne zu umgehen? Und wann betreten Massen als Akteure dann doch die Bühne? Zweitens, diskurshistorisch: Wie verhandeln Dramen die um Revolte und Revolution kreisenden politischen (und theologischen) Diskurse? Wie wird der Aufstand im Zusammenhang mit Fragen der Legalität und Legimität gewertet, welches politische Wissen wird in den Texten verarbeitet?

Gemeinsam lesen und diskutieren wir Dramen von Christian Weise (Masaniello), Johann Wolfgang Goethe (Der Bürgergeneral), Friedrich Schiller (Wallenstein), Georg Büchner (Dantons Tod) und Gerhart Hauptmann (Die Weber).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldeset WiSe 2025/26".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.09.2025, 09:30 bis 30.11.2025, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.