Hauptseminar: Kirchen in den sozialistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas - Details

Hauptseminar: Kirchen in den sozialistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: Kirchen in den sozialistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 9
Heimat-Einrichtung Kirchen- und Dogmengeschichte (Reformation und Neuzeit)
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 10.10.2024 16:15 - 17:45, Ort: (SR B)
Teilnehmende KE/D: AM KG
LAS, LAG: AM KG, PM KG
BA: PM KG
Master: SPM AT/NT/KG I-III, PM KG
SWS 2

Räume und Zeiten

(SR B)
Donnerstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (13x)

Kommentar/Beschreibung

Das Hauptseminar bietet einen Überblick über die Kirchen in den Staaten des ehemaligen „Ostblocks“ 1945–1990. Das sind nicht nur die Staaten des sogenannten Warschauer Vertrages, die „Bruderländer“ der UdSSR (Polen, DDR, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, anfangs Albanien). Auch Jugoslawien mit seinen Teilrepubliken und die bis zum Beginn der 1990er Jahre der Sowjetunion einverleibten europäischen Länder werden mit einbezogen. Zu den kirchlichen und kirchenpolitischen Verhältnissen jedes einzelnen Landes werden einführende Texte aus der Forschungsliteratur und exemplarische Quellentexte gelesen. Der Fokus richtet sich nicht auf spezielle Konfessionen: vielmehr werden orthodoxe, evangelische, römisch-katholische und freikirchliche Perspektiven einbezogen. Die teils erstaunlichen Unterschiede der Kirchen- und Religionspolitik in den „real-sozialistischen“ Diktaturen werden herausgearbeitet. Sie changieren zwischen den beiden Hauptsträngen der marxistisch-leninistischen Ideologie: einer planmäßigen Liquidierung von Religion (wie in Albanien, phasenweise in der Sowjetunion und in der DDR) und der langfristigen Spaltung und politischen Instrumentalisierung der Kirchen und kirchlich gebundenen Bevölkerung. Die Reaktionen von Christinnen und Christen auf die je nach Kontext unterschiedlich ausgeprägten Pressionen bewegten sich in einer Spannbreite zwischen Nonkonformismus, Widerstand, Anpassung, Kooperation und Kollaboration.
Die Teilnahme an der freitags (12–14) angebotenen Vorlesung „Kirchen und Theologiegeschichte im Überblick III“ (20. Jahrhundert) wird empfohlen.
Das Seminar wird von den Professuren für Neuere Kirchengeschichte und Globale Christentumsgeschichte mit dem Schwerpunkt Orthodoxie angeboten.
In der vorlesungsfreien Zeit im Sommersemester 2025 (Mitte Juli 2025) wird eine einwöchige Exkursion in die Tschechische und in die Slowakische Republik angeboten, um mit Akteuren und Zeitzeugen der (damals) tschechoslowakischen Kirchen ins Gespräch zu kommen. Die Teilnahme am Hauptseminar ist auch ohne Exkursion möglich.
Literatur wird rechtzeitig, spätestens zum Beginn des Semesters bekanntgegeben und jeweils digital zur Verfügung gestellt.