Seminar: Demokratie und Judentum: Die Rolle des Maimonides im Denken von Yeshayahu Leibowitz - Details

Seminar: Demokratie und Judentum: Die Rolle des Maimonides im Denken von Yeshayahu Leibowitz - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Demokratie und Judentum: Die Rolle des Maimonides im Denken von Yeshayahu Leibowitz
Veranstaltungsnummer OSW.05798.01
Semester WS 2019/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Jüdische Studien / Judaistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 17.10.2019 12:00 - 14:00, Ort: (Kl Seminarraum, Großer Berlin)
Art/Form MA Modul: Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte
Lehrsprache(n) Deutsch
SWS 2
ECTS-Punkte 10 LP

Themen

Einführung: Das Denken von Yeshayahu Leibowitz als ein israelisches Denken, (fällt aus), Leibowitz' Sicht auf die jüdische Moderne und seine Schlussfol- gerungen für den Yishuv/Israel, Halacha Individuum und Gemeinschaft im Judentum Der Bezugspunkt des Maimonides in Leibowitz Denken, Die Kongruenz von Leibowitz‘ Position der Trennung von Staat und Religion und seiner Interpretation des Maimonides, Maimonides zur allgemeinen und individuellen Vorhersehung: Nach Leibowitz und in der Maimonidesforschung, Maimonides „Negative Theologie“: Eine Kritik an ihrer radikalen Lektüre durch Leibowitz als ein Repräsentant der Modern Orthodoxy, Politische Konsequenzen (oder v.v.) aus Leibowitz‘ Lesart des Maimonides als Halachisten, Die jüdischen Traditionen zur Geschichte und Maimonides als ahistorischer Denker, Maimonides und Leibowitz' halachisches Prinzip des "lishma we-lo-lishma": Eine Kritik, Leibowitz‘ generalisierende Interpretation des Prinzips „Lishma we-lo-lishma“ auf dem Hintergrund des Maimonides, Was bedeutet Leibowitz‘ lishma der Halacha für die Frage nach einer möglichen religiösen Bedeutung des Staates Israel, Leibowitz bejaht die Existenz eines jüdischen Staates: In welchem Verhältnis sieht er die „Einzigartigkeit des jüdischen Volkes“ zur Besatzung?, Das Revolutionäre an Leibowitz‘ Denken und seine mögliche Aktualität: Jüdischer Pluralismus versus christlicher Exklusivität

Räume und Zeiten

(Kl Seminarraum, Großer Berlin)
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Der ausgebildete Biochemiker Yeshayahu Leibowitz (1903-1994) ist als ein Vertreter der Orthodoxie vor allem durch seine Stellungnahmen in Politik und Philosophie in Israel hervorgetreten – häufig Positionierungen, an dessen sich bis heute die Geister entzünden. Leibowitz entwarf einen Typ des religiösen Zionismus, welcher dem Staat Israel, Jerusalem oder etwa auch der Klagemauer jegliche religiöse Bedeutung absprach. Seine zentrale Frage war: Wie kann man in der Modern, insbesondere nach der Shoa, religiöse Werte rechtfertigen, ohne sich auf traditionelle („Erwählung“, „Sinai“) oder metaphysische („Gottesbeweise“) Wahrheitsansprüche zu beziehen. Obwohl seine Antwort eine radikale Innovation in den jüdischen Traditionen darstellt, denn Leibowitz ersetzt das traditionelle System von Aussagen über Gott durch ein „System“ von angewandten Normen, entwickelte Leibowitz sein Denken ausgerechnet auf der Basis des wohl wichtigsten jüdischen Metaphysikers, Moses ben Maimon (Maimonides). Ziel des Seminars wird es sein, zunächst die Lesart des Maimonides durch Leibowitz zu rekonstruieren, um dann an ausgewählten Beispielen seine öffentlich formulierten Position gegenüber dem Zionismus, dem jüdischen Volk, dem jüdischen Staat wie auch dem Nahen Osten diskutieren zu können.

Literatur:
Leibowitz, Yeshayahu: „The religious significance of the State of Israel“, Zionism: The Sequel, ed. Carol Diament, New York 1998, 179-187.
Sagi, Avi: „Yeshayahu Leibovitz: The Man Against his Thought“, in: ders., Jewish Religion after Theology, Brighton 2009, 43-66.
Shashar, Michael: Gespräche über Gott und die Welt, Frankfurt 1987.