In diesem Seminar geht es um basale Konzepte der Sozialethnologie: Wie bilden Menschen Identität, d.h. welche sozialen, verwandtschaftlichen und ethno-nationalen Zugehörigkeiten sind von Bedeutung? In der Familie als primärem Sozialisationsort durchlebt jeder Mensch verschiedene Altersphasen und gehört somit verschiedenen Altersgruppen und Generationen an. Gleichzeitig werden Menschen nach ihrem Körpergeschlecht zugeordnet und entsprechend sozialisiert (gender), sie entwickeln spezifische Rollen und Kompetenzen als Frauen, Männer oder als Androgyne und leben diverse sexuelle Beziehungen. Zudem organisieren sich Menschen in ethnischen, politischen oder religiösen Gruppierungen und werden aktiv, um ihre spezifischen Interessen in pluralen National- und Einwanderungsstaaten zu vertreten. Dann reden wir von sozialen Bewegungen und Identitätspolitiken. Wie interagieren hier die verschiedenen Identitäts-Dimensionen von Alter, Geschlecht, Ethnizität und Religion? Und welche Spielräume bestehen in einer Gesellschaft, Selbst- und Fremdbilder von Identität auszuhandeln und neue Formen der Zugehörigkeit zu kreieren?