MLU
GPW.05982.02 - EbP 3.1 - Pflege und multiprofessionelles Team II (Vollständige Modulbeschreibung)
Originalfassung Englisch
GPW.05982.02 5 CP
Modulbezeichnung EbP 3.1 - Pflege und multiprofessionelles Team II
Modulcode GPW.05982.02
Semester der erstmaligen Durchführung
Fachbereich/Institut Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Verwendet in Studiengängen / Semestern
  • Evidenzbasierte Pflege (180 LP) (Bachelor) > Pflegewissenschaft/-management Evidenzbasierte Pflege180, Akkreditierungsfassung (WS 2013/14 - SS 2020) > Pflichtmodule
Modulverantwortliche/r
Weitere verantwortliche Personen
Dr. Heike Schmidt
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
1. (Fach-)Wissen und Verstehen im Bereich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- kennen und verstehen in vertieftem Maße die Ursachen, Bedingungen, Einflüsse,  typischen Verläufe und besondere Manifestationen von pathophysiologischen  Veränderungen der onkologischen Erkrankungen
- kennen und verstehen die wesentlichen körperlichen und psychischen Symptome,  die bei onkologischen Erkrankungen unterschiedlicher Zielgruppen (Säuglinge, Kinder,  Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen) auftreten können
- kennen und verstehen Versorgungsstrukturen, Konzepte und Interventionen der  supportiven Begleitung schwer chronisch erkrankter Patient/innen sowie Sterbender  verschiedener Altersstufen
- kennen und verstehen die Prinzipien und Formen der Schmerztherapie und  Schmerzbewältigung
- diskutieren wissenschaftliche Erkenntnisse zu pflegerischen, supportiven oder palliativen  Interventionen für ausgewählte Patient/innengruppen
- kennen und verstehen in vertieftem Maße die Grundlagen der Ernährungslehre und  erörtern allgemeine und spezielle Ernährungserfordernisse und -formen für ausgewählte  Patient/innengruppen (Frühgeborene, Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alte  Menschen)
- kennen und verstehen die für die Themenfelder relevanten Nahrungsersatz- und  Nahrungsergänzungsmittel und Sondennahrung und diskutieren die Relevanz der  Wirkungen und Nebenwirkungen für die pflegerische Versorgung verschiedener  Zielgruppen (Säuglinge, Kinder, Erwachsene, alte Menschen)
- kennen und verstehen die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamente und  erläutern die Anzeichen für Komplikationen der Chemotherapie (z.B. Paravasat)
- kennen und verstehen die Wirkungen und Nebenwirkungen der Radiotherapie und  erläutern die Anzeichen für Komplikationen
2. Instrumentale Kompetenz (kognitiv, methodisch, technisch, sprachlich) im Bereich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- übertragen ihre erworbenen theoretischen und praktischen Fertigkeiten und  Kompetenzen auf konkrete Aufgabenstellungen, insbesondere in der multiprofessionellen  Versorgung und Begleitung chronisch erkrankter Patient/innen und reagieren flexibel auf  die in spezifischen Situationen entstehenden Anforderungen
- stehen Patient/innen (F- oder SP-Übungen) in existenziellen Krisensituationen, bei  schwerer Erkrankung und im Sterben bei und wenden dabei ihre Kenntnisse zu psycho-  kognitiven Bewältigungsstrategien an
- versorgen Verstorbene fachgerecht und ermöglichen ein Abschiednehmen der  Angehörigen (F- oder SP-Übungen)
- erläutern die Pflegebedarfsermittlung (Anamnese/Assessment), Pflegediagnosen,  Zielsetzung, Pflegeinterventionen und -aktivitäten sowie deren Evaluation bei  unterschiedlichen Zielgruppen (Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alte  Menschen)
- erarbeiten unter Einbezug eines multidisziplinären Versorgungsansatzes und der  verfügbaren Evidenz einen systematischen und umfassenden Plan für ihr pflegerisches  Handeln, welcher sowohl körperliche als auch psychosoziale Aspekte  berücksichtigt
- steuern ihren Lernprozess eigenständig und organisieren unter Supervision ihren Arbeits-  und Pflegeprozess planvoll und zielgerichtet
- verfassen in der praktischen Ausbildung Protokolle zur Dokumentation ihres pflegerischen  Handelns (Praxisbegleitbuch/ Praxisportfolio)
- verabreichen unter Anleitung Medikamente und beobachten und erfassen die Reaktionen  der Patient/innen darauf
- erkennen Risiken und reagieren adäquat auf Komplikationen der Chemo- und  Strahlentherapie (z.B. Paravasat)
3. Systemische Kompetenz (beziehen sich auf ganze Systeme bzw. die Übertragung auf ein System/anderes System) hinsichtlich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- übertragen ihre Kenntnisse von wichtigen pathophysiologischen Mechanismen  und Prinzipien aus der Physiologie auf Pflegediagnosen und leiten erforderliche  Pflegeinterventionen ab (Verzahnung von theoretischem und praktischem Lernen)
- bearbeiten komplexere Fallvignetten oder klinische Fälle während der Praxisphasen  fallorientiert und problemlösend sowie unter Berücksichtigung der multiprofessionellen  Perspektive und integrieren dabei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse unter kritischer  Betrachtung
- nutzen, analysieren und reflektieren für die Bearbeitung von exemplarischen klinischen  Fällen in der Erwachsenen-, Alten- bzw. Kinderkrankenpflege relevante Print- und  Online- Medien, um wissenschaftliche Belege für Evidenz-informiertes Handeln zu beschaffen
- reflektieren das eigene Handeln hinsichtlich gesundheitsrelevanter geschlechts-,  gender- und kulturspezifischer Besonderheiten und erweitern ihre berufliche  Kompetenz, Phänomene der pflegerischen Praxis (z.B. Trauer, Krisenverarbeitung usw.) in  sozialwissenschaftliche und humanbiologische Zusammenhänge einzubetten
- reflektieren die Versorgung und Begleitung chronisch erkrankter, schwerkranker  oder sterbender Patient/innen sowie das eigene Handeln unter ethisch-moralischen  Gesichtspunkten und entwickeln in erweitertem Maße eine ganzheitliche Sichtweise  gegenüber Patient/innen
- diskutieren die pflegerelevanten Grundlagen des Patient/innenrechts in Bezug auf die  verschiedenen Formen der Sterbehilfe, auf Patientenverfügungen und die Organspende  und -transplantation (z.B. Knochenmarktransplantation)
- reflektieren ihre Pflegekompetenz in der Erwachsenen-, Alten- bzw. Kinderkrankenpflege  aufgrund ihres Ausbildungsstandes und entwickeln ein weiterführendes fachliches und  berufliches Selbstverständnis, das die multiprofessionelle Teamarbeit und Kooperation  integriert
- erkennen, reflektieren und diskutieren wechselseitige Bezüge zwischen  Theorie/ Forschung und Praxis sowie Frage- bzw. Problemstellungen der Pflegewissenschaft  im  Kontext komplexer pflegerischer und multiprofessioneller Zusammenhänge
4. Kommunikative und multiprofessionelle Kompetenz im Bereich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- dokumentieren und berichten systematisch, transparent und effektiv im  multiprofessionellen Team über die von ihnen durchgeführten Assessments  und Pflegediagnosen, ihre Pflegeziele, die daraus gefolgerten Evidenz-informierten  Pflegeinterventionen sowie ihre Pflege-Evaluation in der Erwachsenen-, Alten- bzw.  Kinderkrankenpflege
- formulieren und erläutern verständlich und nachvollziehbar ihr pflegerisches Handeln bzw.  supportive, präventive und rehabilitative Interventionen und arbeiten unter Einbezug der  zuständigen Berufsgruppen des multiprofessionellen Teams alternative Wege der Begleitung  mit den Patient/innen und deren Angehörigen in der Krankheitsbewältigung und dem  Abschiednehmen/Sterben heraus
- reflektieren ihre Kommunikation mit den Patient/innen und ihr gegenseitiges Verstehen vor  dem Hintergrund der Multikulturalität, Diversität und/oder Behinderung der Patient/innen
- reflektieren ihre Kommunikation im multiprofessionellen Team, in unterschiedlichen  Versorgungssettings (ambulant, stationär, rehabilitativ) bzw. in der intersektoralen  Zusammenarbeit (z.B. psychosozialer Dienst, Selbsthilfegruppen)
- identifizieren in der praktischen Ausbildung unter Supervision eigene Entscheidungsräume,  füllen sie aus, beziehen Angehörige des Teams in relevante Entscheidungsprozesse ein und  übernehmen Verantwortung im Pflege- bzw. multiprofessionellen Team
- bauen ihre Kompetenz aus, konstruktiv mit strukturiertem Feedback umzugehen, selbst  Vorschläge zur Versorgung der Patient/innen und zur Teamarbeit zu machen und ihre  Selbsteinschätzung differenzierter zu reflektieren (Praxisbegleitbuch/Praxisportfolio)
Modulinhalte
1. Pathophysiologie / Medizin / Pharmakologie
Onkologie
- Tumorerkrankungen
 . Epidemiologie
 . Diagnostik, Früherkennung, Prävention
 . Komplikationen
- Therapien
 . Strahlentherapie: Wirkungsweise, unerwünschte Nebenwirkungen
 . Hormontherapie: Wirkungsweise, unerwünschte Nebenwirkungen
 . Chemotherapie: Wirkungsweise, unerwünschte Nebenwirkungen, Grundsätze zur   Verabreichung von und Umgang mit Zytostatika
 . Chirurgie
- Grundsätze der Supportivtherapie und Palliativmedizin
- Schmerz und Schmerzbewältigung/-therapie
- Sterben/Tod
- Ethik in der Onkologie
2. Pflegewissenschaft und Pflege
Onkologische Pflege:
- Pflege von tumorerkrankten Patient/innen
 . Stationäre und häusliche Pflege von tumorerkrankten Erwachsenen/Kindern unter   Berücksichtigung der medikamentösen Therapie und ihrer Nebenwirkungen, palliative   Pflege
 . Unterstützende Interventionen für die Ernährung von tumorerkrankten Erwachsenen/   Kindern
 . Schmerz und Schmerzbewältigung/-therapie, Expertenstandard Schmerzmanagement
 . Unterstützung bei Ausscheidungsproblemen, Haarproblemen, Haut- und   Schleimhautproblemen
 . Toxizitätsmanagement (z.B. bei Mukositis, Nausea und Emesis, Hautreaktionen,   Polyneuropathien)
- Palliative Pflege:
 . Grundsätze
 . veränderte Zielrichtung der Pflege: Flexibilität, Kreativität, Fachwissen, Wir-Prozess,   Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer
 . Begleitung Krebskranker und ihrer Angehörigen in emotionalen Krisen
 . Beratung und Selbsthilfe für Krebskranke und ihre Angehörigen
- Sterben und Tod:
 . "Todeskonzept" bei Kindern
 . Sterben und Pflege Sterbender im soziokulturellen und religiösen Kontext
 . Sterben in unserer Gesellschaft: Sterben in einer Institution, Sterben zu Hause
 . Hospizidee bzw. -bewegung
 . Kommunikation und Interaktion mit sterbenden Menschen und ihren Angehörigen
 . Besonderheiten bei der Pflege Sterbender: Schmerztherapie bzw. -linderung, Haut-,   Körper- und Mundpflege, Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, Lagerung, Atemunterstützung
 . Aufgaben der Pflegenden nach dem Tod des/der Pflegebedürftigen: Versorgung des   Leichnams, Betreuung der Angehörigen, administrative Tätigkeiten
- Psychosoziale Bedürfnisse der Patient/innen und Konzepte der fachlichen Begleitung:
 . familiäre/soziale Unterstützung, Wohnumgebung
 . Bewältigung bzw. Verarbeitung chronischer Krankheiten; chronisch krankes Kind
 . Bewältigungsweisen im Alltag, Möglichkeiten der Selbsthilfe und Beratung für Angehörige   Sterbender oder Verstorbener
 . Psycho-, Sozio- und Milieutherapie, kognitiv ausgerichtete Trainings, Biografiearbeit
 . Ergotherapie
- Rechtliche Aspekte:
 . Freiheitsrechte und deren Einschränkung
 . Lebensschutz und Grundgesetz, Patientenverfügung, Sorgerecht (für das Kind),   (Not-)Testament, Sterbehilfe
- Dokumentation
Ernährung
- Energiehaushalt:
 . Energiebilanz
 . Energiebedarf (unter physiologischen und pathologischen Bedingungen)
 . Steuerung der Nahrungsaufnahme
 . Regulation des Körpergewichts
 . Störungen der Energiezufuhr
- Ernährung:
 . Nahrungsbestandteile (Aufbau und Eigenschaften) und (nicht-)energieliefernde Nährstoffe
 . Aufbau einer vollwertigen Ernährung
 . Ernährung und Lebensalter, Krankheit, Sterben
- Ernährungsgewohnheiten Aufbau einer vollwertigen Ernährung:
 . Einflüsse: psychische Vorgänge, soziale Beziehungen, materielle Bedingungen,   soziokulturelle Werten und Normen
 . "alternative" Ernährung
- Diätetische Ernährung:
 . Zielsetzung und Bedeutung
 . Grundsätze der Diäterstellung
 . Verschiedene diätetische Therapieformen
 . Lebensmittelrecht und Verordnungen: z. B. Kennzeichnung von Lebensmitteln,   Überwachung
 . Zulassung von Zusatzstoffen, Schadstoffbelastung
 . Spezielle Ernährung von Patient/innen unterschiedlichen Alters mit Tumorerkrankungen
Querschnittsthemen der Pflege und Pflegewissenschaft
- Pflege, die durch externe Evidenz informiert ist (Assessment, Interventionen)
- Themenfeldbezogene Applikation des Pflegeprozesses
- Medikamente verabreichen
- Multiprofessionelle gesundheitliche Versorgung durch die Gesundheitsfachberufe
Lehrveranstaltungsformen Vorlesung
Seminar (1 SWS)
Seminar
Seminar (1 SWS)
Kursus
Kursus
Kursus
Unterrichtsprachen Deutsch, Englisch
Dauer in Semestern 1 Semester Semester
Angebotsrhythmus Modul jedes Wintersemester
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Prüfungsebene
Credit-Points 5 CP
Modulabschlussnote LV 1: %; LV 2: %; LV 3: %; LV 4: %; LV 5: %; LV 6: %; LV 7: %.
Faktor der Modulnote für die Endnote des Studiengangs 1
Hinweise
Das Modul wird mitverantwortlich gestaltet von:
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV (Hämatologie und Onkologie)
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
Sektion Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät (Saale)
Universitätsklinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Modulveran­staltung Lehrveranstaltungs­form Veranstaltungs­titel SWS Workload Präsenz Workload Vor- / Nach­bereitung Workload selbstge­staltete Arbeit Workload Prüfung incl. Vorbereitung Workload Summe
LV 1 Vorlesung Vorlesung: Pathophysiologie/Pharmakologie 0
LV 2 Seminar Seminar: Medizin 1 0
LV 3 Seminar Seminar: Pflege 0
LV 4 Seminar Seminar: Reflexion der Pflegepraxis; Theorie-Praxis-Transfer 1 0
LV 5 Kursus Selbststudium: als Praktikum in klinischen Einrichtungen 0
LV 6 Kursus Selbststudium: Vor-/ Nacharbeitung der Vorlesungen/ Übungen 0
LV 7 Kursus Selbststudium: Vorbereitung der Modulleistung 0
Workload modulbezogen 150 150
Workload Modul insgesamt 150
Prüfung Prüfungsvorleistung Prüfungsform
LV 1
LV 2
LV 3
LV 4
LV 5
LV 6
LV 7
Gesamtmodul
Praxisbezogene Aufgaben
Klausur oder elektronische Klausur oder Klausur im Antwort-Wahl-Verfahren, Falldarstellung
Wiederholungsprüfung
Regularien Teilnahme­voraussetzungen Angebots­rhythmus Anwesenheits­pflicht Gewicht an Modulnote in %
LV 1 Wintersemester Nein %
LV 2 Wintersemester Nein %
LV 3 Wintersemester Nein %
LV 4 Wintersemester Nein %
LV 5 Wintersemester Nein %
LV 6 Wintersemester Nein %
LV 7 Wintersemester Nein %