MLU
GPW.05981.03 - EbP 2.4 - Pflege und multiprofessionelles Team I (Vollständige Modulbeschreibung)
Originalfassung Englisch
GPW.05981.03 5 CP
Modulbezeichnung EbP 2.4 - Pflege und multiprofessionelles Team I
Modulcode GPW.05981.03
Semester der erstmaligen Durchführung
Fachbereich/Institut Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Verwendet in Studiengängen / Semestern
  • Evidenzbasierte Pflege (180 LP) (Bachelor) > Pflegewissenschaft/-management Evidenzbasierte Pflege180, Akkreditierungsfassung (WS 2013/14 - SS 2020) > Pflichtmodule
Modulverantwortliche/r
Weitere verantwortliche Personen
Katrin Beutner
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
1. (Fach-)Wissen und Verstehen im Bereich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- kennen und verstehen in vertieftem Maße die Grundlagen der Mikrobiologie, Hygiene  und medizinischen Immunologie und erörtern allgemeine und spezielle Erfordernisse und  Maßnahmen der Keimreduzierung, Desinfektion und Sterilisation
- kennen und verstehen die Prinzipien, Formen und Strategien der Einschränkung und  Verhinderung der Krankheitsübertragung auf personen- und bevölkerungsbezogener Ebene  und diskutieren diesbezügliche wissenschaftliche Erkenntnisse
- kennen und verstehen die Ursachen, beeinflussenden Faktoren und Interventionen in  Bezug auf nosokomiale Infektionen im Rahmen von Pflegeinterventionen und -aktivitäten  sowie ärztlicher Diagnostik und Therapie.
- kennen und verstehen die relevanten juristischen Dokumente zum hygienischen Arbeiten  in der Pflege
- kennen und verstehen in vertieftem Maße die Ursachen, Bedingungen, Einflüsse,  typischen Verläufe und besondere Manifestationen von pathophysiologischen  Veränderungen bei Notfällen oder Traumata
- kennen und verstehen die wesentlichen körperlichen und psychischen Symptome, die  bei Notfällen und Traumata unterschiedlicher Zielgruppen (Säuglinge, Kinder, Jugendliche,  Erwachsene, alte Menschen) typischerweise auftreten
- kennen und verstehen Konzepte, Versorgungsstrukturen und Interventionen der  multiprofessionellen Notfallversorgung unterschiedlicher Zielgruppen (Säuglinge, Kinder,  Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen)
- kennen und verstehen die ethischen Anforderungen und Prinzipien der Organspende und  -transplantation sowie die medizinische Therapie von transplantierten Patient/innen
- kennen und verstehen die für die Themenfelder relevanten Notfallmedikamente und  diskutieren die Relevanz der Wirkungen und Nebenwirkungen für die pflegerische  Versorgung verschiedener Zielgruppen (Säuglinge, Kinder, Erwachsene)
2. Instrumentale Kompetenz (beziehen sich auf ganze Systeme bzw. die Übertragung auf ein System/andere Systeme)im Bereich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- erarbeiten unter Einbezug ihrer mikrobiologischen Kenntnisse einen systematischen und  patient/innenorientierten Plan für eine hygienische Pflege bei normalem Patientenkontakt,  bei Patient/innen mit erhöhtem Infektionsrisiko, bei Barrierepflege und räumlicher  Isolierung
- nutzen Print- und Online-Medien, um Fachinformationen zu Hygienemaßnahmen  und der Infektionsprävention zu sichten, zu analysieren und deren Übertragbarkeit auf  die klinische Situation zu prüfen
- steuern ihren Lernprozess eigenständig und organisieren unter Supervision ihren  Arbeits- und Pflegeprozess planvoll und zielgerichtet, unter besonderer Berücksichtigung  hygienischen Arbeitens
- übertragen ihre erworbenen theoretischen und praktischen Fertigkeiten und Kompetenzen  auf die multiprofessionelle Notfallversorgung und reagieren flexibel auf die in spezifischen  Situationen entstehenden Anforderungen
- wenden ihre mitwirkenden pflegerischen und psychosozial unterstützenden  Interventionen bei der Notfallversorgung unterschiedlicher Zielgruppen (Säuglinge, Kinder,  Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen) an und begründen diese
- erarbeiten unter Einbezug eines multidisziplinären Versorgungsansatzes und der  verfügbaren Evidenz einen systematischen und umfassenden Plan für ihr pflegerisches  Handeln, welches sich an die Notfallversorgung anschließt
- verfassen in der praktischen Ausbildung Protokolle zur Dokumentation ihres pflegerischen  Handelns (Praxisbegleitbuch/ Praxisportfolio)
- assistieren bei der Verabreichung von Medikamenten und beobachten und erfassen die  Reaktionen der Patient/innen darauf
3. Systemische Kompetenz (beziehen sich auf ganze Systeme bzw. die Übertragung auf ein System/andere Systeme) hinsichtlich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- übertragen ihre Kenntnisse von wichtigen pathophysiologischen Mechanismen und  Prinzipien aus der Physiologie und Mikrobiologie auf die erforderlichen Notfall- und/oder  Hygienemaßnahmen ab (Verzahnung von theoretischem und praktischem Lernen)
- bearbeiten komplexere Fallvignetten oder klinische Fälle während der Praxisphasen  fallorientiert und problemlösend und unter Berücksichtigung der multiprofessionellen  Perspektive und integrieren dabei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse unter kritischer  Betrachtung
- nutzen, analysieren und reflektieren für die Bearbeitung von exemplarischen klinischen  Fällen in der Erwachsenen-, Alten- bzw. Kinderkrankenpflege relevante Print- und Online-  Medien, um Evidenz-informiertes Handeln zu belegen
- reflektieren das eigene Handeln hinsichtlich gesundheitsrelevanter geschlechts-, gender-  und kulturspezifischer Besonderheiten und erweitern ihre Kompetenz, Phänomene der  pflegerischen Praxis (z.B. Reanimation, Isolationspflege) in sozialwissenschaftliche und  humanbiologische Zusammenhänge einzubetten
- reflektieren die Notfallversorgung und das eigene Handeln unter ethisch-moralischen  Gesichtspunkten und entwickeln in erweitertem Maße eine ganzheitliche Sichtweise  gegenüber Patient/innen
- reflektieren ihre Pflegekompetenz in der Erwachsenen-, Alten- bzw. Kinderkrankenpflege  aufgrund ihres Ausbildungsstandes und entwickeln ein weiterführendes fachliches und  berufliches Selbstverständnis, das die multiprofessionelle Teamarbeit und Kooperation  integriert
- erkennen, reflektieren und diskutieren wechselseitige Bezüge zwischen Theorie/Forschung  und Praxis sowie Frage- bzw. Problemstellungen der Pflegewissenschaft im Kontext  komplexer pflegerischer und multiprofessioneller Zusammenhänge
4. Kommunikative und multiprofessionelle Kompetenz im Bereich der Themenfelder des Moduls
Die Studierenden...
- dokumentieren und berichten systematisch, transparent und effektiv im  multiprofessionellen Team über die von ihnen durchgeführten Assessments  und Pflegediagnosen, ihre Pflegeziele, die daraus gefolgerten Evidenz-informierten  Pflegeinterventionen sowie ihre Pflege-Evaluation in der Erwachsenen-, Alten- bzw.  Kinderkrankenpflege
- formulieren und erläutern verständlich und nachvollziehbar ihr Handeln im Gespräch mit  Patient/innen und deren Angehörigen sowohl bezüglich erforderlicher Hygienemaßnahmen  als auch in der Notfallversorgung
- reflektieren ihre Kommunikation mit den Patient/innen und ihr gegenseitiges Verstehen vor  dem Hintergrund der Multikulturalität, Diversität und/oder Behinderung der Patient/innen  sowie im multiprofessionellen Team bzw. in der intersektoralen Zusammenarbeit
- identifizieren in der praktischen Ausbildung unter Supervision eigene Entscheidungsräume,  füllen sie aus, beziehen Angehörige des Teams in relevante Entscheidungsprozesse ein und  übernehmen Verantwortung im Pflege- bzw. multiprofessionellen Team
- bauen ihre Kompetenz aus, konstruktiv mit strukturiertem Feedback umzugehen, selbst  Vorschläge zur Versorgung der Patient/innen und zur Teamarbeit zu machen und ihre  Selbsteinschätzung differenzierter zu reflektieren (Praxisbegleitbuch/ Praxisportfolio)
Modulinhalte
1. Pathophysiologie / Medizin / Pharmakologie
Notfallversorgung
- Notfälle
 . Bewusstseins-, Atem- und Kreislaufstörungen
 . Schockformen, Ursachen und Symptome
 . Schädel-Hirn-Verletzungen
 . Amputationsverletzungen, Knochenbrüche
 . Blutungen und Wunden, Kennzeichen, Erstversorgung
 . Hitze- und Kälteschäden, Verbrennungen
 . Vergiftungen und Verätzungen, Elektrounfälle, Ertrinken
 . Epileptische Anfälle
- Erste Hilfemaßnamen
 . Maßnahmen der Wiederbelebung (z.B. Defibrillator, Tracheotomie)
 . Vital-Monitoring (z.B. Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Säure-Basen-Status)
 . Konsequenzen bei unterlassener oder fehlerhafter Hilfeleistungen
- Katastrophenfall
 . Katastrophenschutzmaßnahmen in Einrichtungen des Gesundheitswesens
 . Katastrophensituationen einschätzen (Prioritäten ermitteln/Triage)
Organspende/-transplantation
- medizinische Immunologie
- Therapeutische Immunsuppression
- psychische Situation des Patient/innen beim "Warten auf die Transplantation" und nach  der Transplantation
Pharmakologie
- Notfallmedikamente
- Immunsuppressiva
Nosokomiale Infektionen und Resistenzen
- Epidemiologie
- Infektionsursachen und Prävention
- Beatmungs- und Katheter-assoziierte Infektionen
- Postoperative Wundinfektionen
2. Pflegewissenschaft und Pflege
- Mikrobiologie, Infektiologie
- Krankheitserreger (Art und Form)
- Infektionsquellen, Übertragungswege, gefährdete Patient/innen-Gruppen
- Hygiene:
 . Geschichtliche Entwicklung der Hygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens
 . Hygienemaßnahmen und Infektionsprävention (Hygienekommission nach § 23 IfSG)
 . Hygiene- und Desinfektionsmittel, Desinfektions- und Sterilisationsverfahren
 . Reinigung, Desinfektion, Sterilisation, Sepsis, Asepsis, Antisepsis, Resistenz/nosokomiale   Infektionen
 . betrieblich-organisatorische, personelle und baulich-funktionelle Maßnahmen zur   Infektionsprophylaxe
 . Hygieneüberwachung von Einrichtungen des Gesundheitswesens
 . Hygiene in der ambulanten Pflege und in Pflegeheimen
- Melde- und Dokumentationspflicht (nach IfSG)
- Hygiene in der Pflege:
 . bei normalem Patient/innenkontakt (stationär/ ambulant)
 . bei Patient/innen mit erhöhtem Infektionsrisiko
 . bei Barrierepflege und räumlicher Isolierung
 . Hygienemaßnahmen und Infektionsprävention (z.B. Empfehlungen der Hygiene-   kommission nach § 23 IfSG, RKI)
- Erste Hilfe-Maßnahmen:
 . Trage- und Transporttechniken, Lagerungstechniken
 . Psychologische Aspekte: Beruhigen, Erstkontakt, Abschirmen vor Zuschauern,   psychologische Hilfestellung in Notfall- und Katastrophensituationen, Begleitung der   Betroffenen
- Dokumentation
Lehrveranstaltungsformen Vorlesung
Vorlesung
Übung (1 SWS)
Kursus
Kursus
Kursus
Unterrichtsprachen Deutsch, Englisch
Dauer in Semestern 1 Semester Semester
Angebotsrhythmus Modul jedes Sommersemester
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Prüfungsebene
Credit-Points 5 CP
Modulabschlussnote LV 1: %; LV 2: %; LV 3: %; LV 4: %; LV 5: %; LV 6: %.
Faktor der Modulnote für die Endnote des Studiengangs 1
Hinweise
Das Modul wird mitverantwortlich gestaltet von:
Stabsstelle Krankenhaushygiene
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Modulveran­staltung Lehrveranstaltungs­form Veranstaltungs­titel SWS Workload Präsenz Workload Vor- / Nach­bereitung Workload selbstge­staltete Arbeit Workload Prüfung incl. Vorbereitung Workload Summe
LV 1 Vorlesung Vorlesung: Pathophysiologie / Medizin / Pharmakologie 0
LV 2 Vorlesung Vorlesung: Pflegewissenschaft/Pflege 0
LV 3 Übung Übung: SkillsLab: Erste Hilfe, pflegerische und multiprofessionelle Notfallversorgung (Differenzierung: GKP, AP & GKKP) 1 0
LV 4 Kursus Selbststudium: als Praktikum in klinischen Einrichtungen 0
LV 5 Kursus Selbststudium: Vor-/ Nacharbeitung der Vorlesungen/ Übungen 0
LV 6 Kursus Selbststudium: Vorbereitung der Modulleistung 0
Workload modulbezogen 150 150
Workload Modul insgesamt 150
Prüfung Prüfungsvorleistung Prüfungsform
LV 1
LV 2
LV 3
LV 4
LV 5
LV 6
Gesamtmodul
Praxisbezogene Aufgaben
Klausur oder elektronische Klausur oder Klausur im Antwort-Wahl-Verfahren
Wiederholungsprüfung
Regularien Teilnahme­voraussetzungen Angebots­rhythmus Anwesenheits­pflicht Gewicht an Modulnote in %
LV 1 Sommersemester Nein %
LV 2 Sommersemester Nein %
LV 3 Sommersemester Nein %
LV 4 Sommersemester Nein %
LV 5 Sommersemester Nein %
LV 6 Sommersemester Nein %