MLU
GPW.05980.03 - EbP 2.3 - Pflege im Kontext ärztlicher Diagnostik und Therapie (Vollständige Modulbeschreibung)
Originalfassung Englisch
GPW.05980.03 5 CP
Modulbezeichnung EbP 2.3 - Pflege im Kontext ärztlicher Diagnostik und Therapie
Modulcode GPW.05980.03
Semester der erstmaligen Durchführung
Fachbereich/Institut Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Verwendet in Studiengängen / Semestern
  • Evidenzbasierte Pflege (180 LP) (Bachelor) > Pflegewissenschaft/-management Evidenzbasierte Pflege180, Akkreditierungsfassung (WS 2013/14 - SS 2020) > Pflichtmodule
Modulverantwortliche/r
Weitere verantwortliche Personen
PD Dr. Gero Langer
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
1. (Fach-)Wissen und Verstehen
Die Studierenden...
- kennen und diskutieren die wissenschaftlichen Grundlagen evidenzbasierter Diagnostik
- kennen und verstehen pflegerelevante wissenschaftliche Grundlagen der Labor-  Diagnostik, diagnostischen Radiologie und funktionellen Diagnostik
- erläutern grundlegende Arten und Einsatzbereiche ärztlicher Diagnostik und Therapie bei  verschiedenen Patient/innen- und Altersgruppen
- beschreiben die typischen Abläufe der ärztlichen Diagnostik und Therapie in praktischen  Situationen und erläutern Möglichkeiten zur bedarfsorientierten, individuellen Anpassung  des Vorgehens
- kennen und verstehen die unterschiedlichen Methoden der venösen/arteriellen Punktion,  ihre Anwendungsbereiche und die pflegerischen Aufgaben im Rahmen der  Vor- und  Nachbereitung von Blutentnahme, Infusion und Medikamentenverabreichung
- erläutern die Grundsätze der evidenzbasierten, partizipativen Aufklärung und Information  der Patient/innen in Bezug auf medizinische Diagnostik, ärztliches Assessment und  Screening (auch hinsichtlich möglicher Implikationen des  Testergebnisses), um diese zu  einer informierten Entscheidung zu befähigen
- reflektieren wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich ärztlicher Diagnostik und  Therapie und stellen reflektierend Bezüge her zu aktuellen Erkenntnissen der Pflege- und  Bezugswissenschaften
- kennen und verstehen in vertieftem Maße die Grundsätze des ärztlich-diagnostischen und  intensivpflegerischen Monitoring (einschließlich von Frühgeborenen)
- kennen und verstehen das Konzept des operativen Bereichs oder von  Funktionsbereichen  (z.B. Herzkatheterlabor) und das jeweilig adäquate professionelle Verhalten
2. Instrumentale Kompetenz (kognitiv, methodisch, technisch, sprachlich)
Die Studierenden...
- bearbeiten diagnostik- und therapiebezogene Fallvignetten der Gesundheits- und  Krankenpflege, Altenpflege bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in umfassender  Weise
- erstellen Pläne für die pflegerische Vor- und Nachbereitung ärztlicher diagnostischer  Untersuchungen sowie ärztlicher Therapie und setzen diese in der Praxis Patient/innen-  orientiert um
- verfügen über die Fertigkeiten, unter Anleitung die vorbereitenden hygieneorientierten  Maßnahmen für Operationen und die Funktionsdiagnostik umzusetzen
- kennen die Funktionsweise von für die Pflege relevanten medizinischen Geräten und  können ihre wichtigsten Funktionen bedienen
- führen ein situations- und patientengerechtes pflegerisches Monitoring durch
- nutzen Print- und Online-Medien, um Fachinformationen zu pflegerischen Aspekten bei  diagnostischen Untersuchungen und ärztlicher Therapie zu sichten, zu analysieren und  deren Übertragbarkeit auf Situationen in der Praxis zu prüfen
- organisieren eigenständig und effektiv ihren pflegerischen Arbeitsprozess im Rahmen  ärztlicher  Diagnostik und Therapie und übernehmen Verantwortung im Pflege- bzw.  multiprofessionellen Team
3. Systemische Kompetenz (beziehen sich auf ganze Systeme bzw. die Übertragung auf ein System/andere Systeme)
Die Studierenden...
- planen ihre Pflegeinterventionen und -aktivitäten entsprechend des Pflegeprozesses und  dokumentieren die Umsetzung der jeweiligen Schritte
- übertragen ihre erworbenen theoretischen und praktischen Fertigkeiten und Kompetenzen  auf konkrete pflegerische und multiprofessionelle Aufgabenstellungen in der Diagnostik  und Therapie
- integrieren in erweitertem Maß und fallbezogen ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in eine  ganzheitliche Sichtweise der Patient/innen und ihre Pflegeinterventionen und -aktivitäten  im Kontext von ärztlicher Diagnostik und Therapie
- reflektieren und diskutieren in vertieftem Maße Phänomene der pflegerischen Praxis (z.B.  Scham, Angst vor diagnostischen Eingriffen usw.) hinsichtlich ihrer sozialwissenschaftlichen,  humanbiologischen und ethischen Zusammenhänge
- reflektieren das eigene Handeln hinsichtlich gesundheitsrelevanter geschlechts-, gender-  und kulturspezifischer Besonderheiten
- reflektieren ihr pflegerisches Handeln, ihre eigene Rolle als Studierende sowie ihre  zukünftige berufliche Rolle in der Zusammenarbeit mit medizinischen und nicht-  medizinischen Berufsgruppen im Rahmen ärztlicher Diagnostik und Therapie
- erkennen, reflektieren und diskutieren wechselseitige Bezüge und Diskrepanzen zwischen  Theorie/Forschung und Praxis sowie Frage- bzw. Problemstellungen der Pflegewissenschaft    im Kontext ärztlicher Diagnostik und Therapie
4. Kommunikative und multiprofessionelle Kompetenz
Die Studierenden...
- beherrschen die adressatengerechte Information von Patient/innen hinsichtlich ärztlicher  Diagnostik und Therapie und realisieren diese in der Praxis in Abstimmung mit dem  multiprofessionellen Team
- berichten strukturiert über die von ihnen durchgeführten Pflegeinterventionen und aktivi  täten im Rahmen der Vor- und Nachbereitung von ärztlicher Diagnostik und Therapie
- gewährleisten bei ärztlicher Diagnostik und Therapie eine hohe Sicherheit für die Patient/  innen durch direkte, offene Kommunikation im multiprofessionellen Team
- bauen ihre Kompetenz aus, konstruktiv mit strukturiertem Feedback umzugehen, selbst  Vorschläge zur Versorgung der Patient/innen und zur Teamarbeit zu machen und ihre  Selbsteinschätzung differenzierter zu reflektieren (Praxisbegleitbuch/ Praxisportfolio)
- reflektieren Kommunikation und gegenseitiges Verstehen bei Multikulturalität, Diversität  und/oder Behinderung in Kontexten von ärztlicher Diagnostik und Therapie, wobei sie  gesundheitsrelevante geschlechts- und genderspezifische Besonderheiten erkennen und  sprachlich berücksichtigen
Modulinhalte
1. Ärztliche Diagnostik und Therapie
Diagnose- und Therapieverfahren
- Befunderhebung und Labordiagnostik:
 . Kapillare und venöse Blutentnahme
 . Urinkontrolle
 . Mikrobiologische Untersuchungen (Diagnostik von Infektionserkrankungen)
 . Punktionen: Aszitespunktion, Leberbiopsie/-punktion, Knochenmarkpunktion/-biopsie
 . Lymphknoten- und Tumorpunktion, Lumbalpunktion
 . Laparoskopie
- Laborparameter, Normwerte
- Intensivmedizinisches Monitoring
- Pränataldiagnostik
- Reflexe
- Radiologie:
 . Bildgebende Verfahren: Sonografie, Röntgen, CT, MRT, Kernspintomographie, Angiografie,    Herzkatheteruntersuchung, Mammographie
 . Strahlenschutz
 . Therapeutische Verfahren
- Endoskopie:
 . Diagnostik: Gastroskopie, endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie,   Rektoskopie, Koloskopie, Bronchoskopie
 . Therapie: Bronchoskopie, Laryngoskopie
- Funktionsdiagnostik:
 . EKG, EEG, Echokardiografie, EMG, ENG
 . Doppler-, Duplexsonografie
 . Spirometrie
- Augenärztliche und HNO-Untersuchungen
- Gynäkologische Untersuchungen und Therapie:
 . Spekulumuntersuchung, Palpation, Abstriche, Zytologie
 . Abrasio uteri
 . Konisation
Operative Therapie einschließlich Anästhesieformen:
- Operationen: Durchführung, Ablauf, minimalinvasive Techniken, Wundverschluss,  Materialien, Implantate, Geräte
- Lokal-, Leitungsanästhesie, Vollnarkose
Medizinische Therapien: Infusion und Transfusion
- Infusionstherapie:
 . Ziele, Formen, Indikation mit entsprechenden Beispielen zu Infusionslösungen,   Kontraindikation, Wirkungsweise, unerwünschte Wirkungen, Zusätze, Gefahren und   Komplikationen bei der Infusionstherapie
 . Wasser- und Elektrolythaushalt
 . Säure-Basen-Haushalt und Störungen
 . Elektrolyte, Dissoziation, Elektrolyse
 . Lösungen und Lösungsvorgänge
 . Venöse Zugänge: Arten, Komplikationen, Indikationen
- Transfusionstherapie:
 . ABO-System: Antigene, Antikörper, Blutgruppenbestimmung
 . Rhesus-System: Bedeutung, Bestimmung des Rhesusfaktors
 . Gewinnung von Spenderblut
 . Konservierung der Blutspende
 . Blutpräparate und Transfusionsformen
 . Indikationen für die Transfusion, Kontraindikation sowie Risiken der Transfusionstherapie
 . Verträglichkeits- und Sicherheitskontrollen
 . Ärztliche Tätigkeit und Dokumentation
2. Pflegewissenschaft und Pflege
Bei Diagnose- und Therapieverfahren assistieren
- Kapillare und venöse Blutentnahme
- Assistenz bei Punktionen, Biopsien, Abstrichen
 . Vor- und Nachbereitung
 . Umgang mit der gewonnenen Probe
- Prä-, intra- und postoperative Pflegeinterventionen
 . Präoperative pflegerische Interventionen, Prämedikation
 . Anästhesieprotokoll
 . Intraoperative Interventionen, Monitoring
 . Postoperative Übernahme aus dem OP
 . Postoperative Überwachung im Aufwachraum / auf Station
 . Postoperative Komplikationen
- pflegetechnische Besonderheiten bei Kontrastmittelröntgen
- Medizinische Geräte:
 . Regelungen der medizinische Geräteverordnung
 . Bereitstellung, Inbetriebnahme und Bedienung von medizinischen Geräten
- Grundlagen der physikalischen Therapie (z.B. Elektrotherapie)
- Begleitung und Unterstützung der Patienten bei der Untersuchung und Therapie
- Dokumentation
Bei der Infusionstherapie assistieren
- Infusionslösungen und Lagerung
- Grundsätze zum Umgang mit verschiedenen Infusionsgeräten, -pumpen
- Pflegerische Aufgaben der Mitwirkung beim Legen des venösen Zugangs
- Pflegerische Aufgaben im Rahmen der Infusionstherapie:
 . Infusions-/Medikamentenberechnung
 . Richten einer Infusion, Zufügen von Zusätzen
 . Einstellen der Infusionsgeschwindigkeit
 . Beobachten und Überwachen, Bilanzieren und Dokumentieren
 . Prävention von und Sofortmaßnahmen beim Auftreten von Komplikationen
- Verbandswechsel an venösen Zugängen
- Dokumentation
Bei der Transfusionstherapie assistieren
- Vorbereiten der Transfusionstherapie
- Beobachten und Überwachen der Transfusionstherapie
- Sofortmaßnahmen bei Transfusionszwischenfällen
- Nachbereitung: Entsorgen der Blutkonserven
- Dokumentation
Injektionen: s.c., i.c., i.m.
EDV für Pflegeberufe/das multiprofessionelle Team: Anwendungsfelder und Leistungsmöglichkeiten
- Patient/innen-naher und -ferner Bereich
- Abbildung des Pflegeprozesses und Pflegediagnosen
- Klinikinformationssysteme, Pflegeplanungs- und Dokumentationsprogramme
Lehrveranstaltungsformen Vorlesung (2 SWS)
Vorlesung (1 SWS)
Übung (1 SWS)
Kursus
Kursus
Kursus
Unterrichtsprachen Deutsch, Englisch
Dauer in Semestern 1 Semester Semester
Angebotsrhythmus Modul jedes Sommersemester
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Prüfungsebene
Credit-Points 5 CP
Modulabschlussnote LV 1: %; LV 2: %; LV 3: %; LV 4: %; LV 5: %; LV 6: %.
Faktor der Modulnote für die Endnote des Studiengangs 1
Hinweise
Das Modul wird mitverantwortlich gestaltet von:
Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe
Department für Strahlenmedizin %u2013 Abteilung Nuklearmedizin
Department für Strahlenmedizin - Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie
Einrichtung für Transfusionsmedizin
Institut für Allgemeinmedizin
Institut für Molekulare Medizin
Pflegedirektion
Universitätsklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie/Brustzentrum Halle
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie I
Universitätsklinik und Poliklinik für Viszeral-, Gefäß- und Endokrine Chirurgie
Modulveran­staltung Lehrveranstaltungs­form Veranstaltungs­titel SWS Workload Präsenz Workload Vor- / Nach­bereitung Workload selbstge­staltete Arbeit Workload Prüfung incl. Vorbereitung Workload Summe
LV 1 Vorlesung Vorlesung: Diagnose- und Therapieverfahren Operative Therapie einschließlich Anästhesieformen 2 0
LV 2 Vorlesung Vorlesung: Medizinische Therapien (Infusions- und Transfusionstherapie) 1 0
LV 3 Übung Übung: (Skillslab, Lehrkabinett, Simulationszentrum [OP]); EDV 1 0
LV 4 Kursus Selbststudium: als Praktikum in klinischen Einrichtungen 0
LV 5 Kursus Selbststudium: Vor-/ Nacharbeitung der Vorlesungen/ Übungen 0
LV 6 Kursus Selbststudium: Vorbereitung der Modulleistung 0
Workload modulbezogen 150 150
Workload Modul insgesamt 150
Prüfung Prüfungsvorleistung Prüfungsform
LV 1
LV 2
LV 3
LV 4
LV 5
LV 6
Gesamtmodul
Praxisbezogene Aufgaben
Klausur oder elektronische Klausur oder Klausur im Antwort-Wahl-Verfahren
Wiederholungsprüfung
Regularien Teilnahme­voraussetzungen Angebots­rhythmus Anwesenheits­pflicht Gewicht an Modulnote in %
LV 1 Sommersemester Nein %
LV 2 Sommersemester Nein %
LV 3 Sommersemester Nein %
LV 4 Sommersemester Nein %
LV 5 Sommersemester Nein %
LV 6 Sommersemester Nein %