MLU
GPW.06007.05 - EbP 7.2 - Fachpraxis III: Heilkundliche Tätigkeiten (Vollständige Modulbeschreibung)
Originalfassung Englisch
GPW.06007.05 5 CP
Modulbezeichnung EbP 7.2 - Fachpraxis III: Heilkundliche Tätigkeiten
Modulcode GPW.06007.05
Semester der erstmaligen Durchführung
Fachbereich/Institut Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Verwendet in Studiengängen / Semestern
  • Evidenzbasierte Pflege (180 LP) (Bachelor) > Pflegewissenschaft/-management Evidenzbasierte Pflege180, Akkreditierungsfassung (WS 2013/14 - SS 2020) > Pflichtmodule
Modulverantwortliche/r
Weitere verantwortliche Personen
Alexandra Katz, PD Dr. Matthias Aurich
Teilnahmevoraussetzungen
Kompetenzziele
1. (FACH-)WISSEN UND VERSTEHEN IM BEREICH DER THEMENFELDER DES MODULS
Die Studierenden...
- erläutern pathogenetische Wirkprinzipien bei einem gemeinsamen Auftreten der  Erkrankungen der Themenfelder (Multimorbidität) zur Erklärung von Symptomen und  Komplikationen
- verfügen über vertiefte Kenntnisse zur sekundärpräventiven Maßnahmen bei  Multimorbidität
- erläutern verschiedene (nicht-) medikamentöse sowie (nicht-) invasive  Therapiemöglichkeiten bei Multimorbidität sowie deren Implikationen für die betreffende  Patientin/den betreffenden Patienten
- erfassen und analysieren Wirkzusammenhänge medikamentöser Interventionen sowie  Nebenwirkungen von Medikation(en), insbesondere Polypharmazie
- verfügen über Kenntnisse, um Krisen und Ungewissheit in der Behandlungsführung zu  bewältigen - unter Hinzuziehung und Reflexion von aussagekräftiger externer Evidenz
- erkennen Notfallsituationen und verfügen über Kenntnisse adäquater Schutzmaßnahmen  für die Patientin/den Patienten
- verfügen über vertiefte Kenntnisse zum Fortschreiten der Krankheit bzw. der  Multimorbidität (z.B. Hypertonus, Herzinsuffizienz) und Anzeichen für den beginnenden  Sterbeprozess
- verfügen über vertiefte Kenntnisse hinsichtlich der Begleitung von multimorbiden  Patienten/innen im Sterbeprozess
- sind mit Prinzipien der (nicht-)pharmakologischen Behandlung von Schmerzen vertraut
2. INSTRUMENTALE KOMPETENZ IM BEREICH DER THEMENFELDER DES MODULS
Die Studierenden...
- sind befähigt, über die Umsetzung verschiedener (nicht-) medikamentöser sowie  (nicht-) invasiver heilkundlicher Maßnahmen bei Multimorbidität in Abstimmung mit der  Patientin/dem Patienten zu entscheiden, einschließlich Pflegehilfsmittel, Materialien und  Folgeverordnungen gemäß "Häuslicher Krankenpflege-Richtline" (HKP-RiLi § 37 SGB V)
- verfügen über Strategien, um die häusliche Pflege- und Versorgungssituation bei  Multimorbidität zu koordinieren und Konsile bzw. ggf. eine vertragsärztliche Überweisung  an Fachärzte/Fachärztinnen zu veranlassen (Case Management)
- verfügen über Strategien, um Krisen und Ungewissheit in der Behandlungsführung im  Zusammenarbeit mit der zuständigen Ärztin/ dem zuständigen Arzt zu bewältigen
- sind in der Lage, die verfügbaren heilkundlichen Maßnahmen hinsichtlich ihrer Relevanz  für die jeweiligen multimorbiden Patienten/Patientinnen zu beurteilen und sie an deren  Präferenz und individuelle Situation anzupassen, unter Berücksichtigung von Kosten-  Nutzen-Aspekten
- sind befähigt sekundärpräventive Maßnahmen unter Berücksichtigung der individuellen  Erkrankungssituation und -Konstellation (Multimorbidität) sowie individuellen Ressourcen  und Partizipationswünschen zu planen und zu steuern
- sind in der Lage, auftretende Notfallsituationen im Rahmen der ihnen verfügbaren  heilkundlichen Maßnahmen zu bewältigen, unter Anwendung von adäquaten  Schutzmaßnahmen für die Patientin/den Patienten sowie multiprofessioneller  Zusammenarbeit
- verfügen über Kenntnisse und Strategien, Krankheitsprozesse - insbesondere hinsichtlich  des Fortschreitens der Krankheit bzw. Multimorbidität - zu analysieren und zu planen  sowie über eine weitere einzuleitende, begleitende und unterstützende heilkundliche  Maßnahmen im (beginnenden) Sterbeprozess zu entscheiden
- sind befähigt, nach Standard (Positivliste) ein adäquates Schmerzmanagement zu initiieren  und zu steuern
3. SYSTEMISCHE KOMPETENZEN IM BEREICH DER THEMENFELDER DES MODULS
Die Studierenden...
- sind in der Lage, die Hilfebedarfe und Selbstmanagementfähigkeiten der multimorbiden  Patientinnen und Patienten unter Berücksichtigung ihrer Autonomiebedürfnisse und ihrer  gesundheitsrelevanten geschlechts-, gender- und kulturspezifischen Besonderheiten zu  bewerten
- sind befähigt, die Prozesssteuerung und Durchführung heilkundlicher Maßnahmen sowie  die Beurteilung ihrer Wirksamkeit bei Multimorbidität zu übernehmen
- haben die Fähigkeit erworben, die Umsetzungsqualität des Behandlungsplans,  einschließlich sekundärpräventiver Maßnahmen, hinsichtlich der (ggf. sich kurzfristig  verändernden) Hilfebedarfe der multimorbiden Patientinnen und Patienten zu bewerten  und die geplanten heilkundlichen Maßnahmen entsprechend anzupassen
- sind in der Lage, multiprofessionelle Versorgungsstrukturen und -angebote nach  Aufgabenprofilen und Aufgabenbereichen der an der Versorgung beteiligten Akteure  zu unterscheiden und deren Relevanz für multimorbide Patientinnen und Patienten zu  bewerten (Case Management)
- sind in der Lage, die Steuerung von begleitenden und unterstützenden heilkundlichen  Maßnahmen im (beginnenden) Sterbeprozess von multimorbiden Patientinnen und  Patienten in Zusammenarbeit mit den primär behandelnden Ärztinnen und Ärzten zu  übernehmen
4. KOMMUNIKATIVE UND MULTIPROFESSIONELLE KOMPETENZ IM BEREICH DER THEMENFELDER DES MODULS
Die Studierenden...
- verfügen über Kompetenzen, zielführend mit den primär behandelnden Ärztinnen und  Ärzten zu kommunizieren und das Case-Management bei Multimorbidität mit ihnen sowie  den weiteren beteiligten Angehörigen der Gesundheitsfachberufe abzustimmen
- sind befähigt, sekundärpräventive Maßnahmen bei Multimorbidität zu veranlassen und  psychosoziale Hilfen als präventive Angebote zu vermitteln
- sind in der Lage, basierend auf einer informierten und beratenden Entscheidungsfindung  mit den Patientinnen und Patienten, Konsile bzw. ggf. eine vertragsärztliche Überweisung  an Fachärzte/Fachärztinnen zur weiterführenden Diagnostik bei Multimorbidität zu  veranlassen
- verfügen über die Fähigkeit, mit Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen  das Fortschreiten der Erkrankungen (Multimorbidität), die Wirkzusammenhänge der  Medikation, weitere unterstützende heilkundliche Maßnahmen sowie ggf. Anzeichen für  einen beginnenden Sterbeprozess respektvoll und sensibel zu besprechen
- sind in der Lage, zielführende Gespräche mit dem multiprofessionellen Team über  schwierige Entscheidungen im Case-Management zu führen, unter Berücksichtigung von  Kosten-Nutzen-Aspekten
Modulinhalte
DIABETES M. TYP 2 UND CHRONISCHE WUNDEN - MULTIMORBIDITÄT
Assessment (Kenntisse, Fertigkeiten, Kompetenzen):
- Assessmentmethoden und -Strategien zur Erhebung von Symptomen und Komplikationen  bei Multimorbidität (z.B. Hypertonus, Herzinsuffizienz)
- Routinediagnostik nach Behandlungspfad/Standard oder spezieller Anordnung sowie  Monitoring der Risikowerte/-Profile (Vitalzeichen, anthropometrische Werte, Laborwerte  etc.)
- Erhebung und Einschätzung der Erfordernis und der Angemessenheit von  sekundärpräventiven Maßnahmen
- Bewertung der Hilfebedarfe (auch der psychosozialen Hilfen als präventive Angebote),  der Selbstmanagementfähigkeiten und Compliance sowie der Autonomiebedürfnisse der  multimorbiden Patient/innen, insbesondere im Kontext der nachstationären/ambulanten  Versorgung
- Erfassung und Analyse der Medikationsnebenwirkungen und Medikamentenwechsel-  wirkungen (Polypharmazie im Alter)
- Erhebung der Anzeichen der Krankheitsprogression bzw. des beginnenden Sterbeprozesses  und Einschätzung der Erfordernis für unterstützende, heilkundliche Maßnahmen
- Schmerzerfassung (Erhebungsinstrumente) hinsichtlich eines (nicht-)pharmakologischen  Schmerzmanagements
- mündliche und schriftliche Berichterstattung über die objektiven Krankheitszeichen  und subjektive Befindlichkeit der multimorbiden Patientinnen und Patienten sowie die  - möglichst mit den Patientinnen und Patienten konsentierten - Ziele der heilkundlichen  Behandlung
Planung einzuleitender Interventionen (Algorithmus/ Behandlungspfad) (Kenntnisse,  Fertigkeiten, Kompetenzen):
- Erstellung eines Beratungsplans für die multimorbiden Patientinnen und Patienten  (nach Aufklärung durch den Arzt über die Diagnostik, Therapie und Prognose) über die  notwendigen diagnoseabhängigen Interventionen und Maßnahmen und ihre Alternativen  Shared-Decision-Making-Process; Patientenmanagement)
- Auswahl und Planung der heilkundlichen Interventionen unter Berücksichtigung ihrer  Auswirkungen auf die aktuelle Erkrankungssituation und das individuelle Befinden bei  Multimorbidität (z.B. Hypertonus, Herzinsuffizienz)
- Routinemäßiges Therapiemonitoring und Ableitung entsprechender sekundärpräventiver  bzw. heilkundlicher Maßnahmen nach Standard auf der Grundlage der Routinediagnostik  bzw. Verlaufskontrolle
- Ableitung von korrigierenden oder lindernden Maßnahmen auf der Grundlage der Analyse  der Medikationsnebenwirkungen und Medikamentenwechselwirkungen (Polypharmazie im  Alter)
- Planung und Evaluation der Verordnungen von Medizinprodukten und Pflegehilfsmitteln,  von Konsilen bzw. ggf. vertragsärztlichen Überweisungen sowie Folgeverordnungen HKP-  RiLi (§ 37 SGB V)(Case-Management)
- Planung des (nicht-)pharmakologischen Schmerzmanagements und dessen Evaluation
- Erstellung eines Beratungsplans für die am Prozess Beteiligten zur Krankheits- und  Situationsbewältigung sowie über mögliche Anzeichen für einen beginnenden  Sterbeprozess nach Aufklärung durch den Arzt über Diagnostik, Therapie und  Prognose)
Umsetzung des Therapieplans (Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen):
- Beratung der multimorbiden Patient/innen (nach Aufklärung durch den Arzt über  Diagnostik, Therapie und Prognose) über die notwendigen diagnoseabhängigen  Interventionen und Maßnahmen und ihre Alternativen (Shared-Decision-Making-Process;  Patientenmanagement)
- Durchführung von sekundärpräventiven Interventionen und Veranlassung präventiver  psychosozialen Hilfen unter Berücksichtigung der aktuellen Erkrankungssituation sowie der  individuellen Ressourcen, Partizipationsmöglichkeiten und Autonomiebedürfnisse
- Durchführung von heilkundlichen Interventionen und Berücksichtigung ihrer  Auswirkungen auf die aktuelle Erkrankungssituation und das individuelle Befinden bei  Multimorbidität (z.B. Hypertonus, Herzinsuffizienz)
- Durchführung von Maßnahmen auf der Grundlage der Analyse der Medikationsneben-  wirkungen und Medikamentenwechselwirkungen (Polypharmazie im Alter), einschließlich  Medikamentenanpassung
- Verordnung von/Versorgung mit Medizinprodukten und Pflegehilfsmitteln, von  vertragsärztlichen Überweisungen bzw. Konsilen sowie Folgeverordnungen HKP-RiLi (§ 37  SGB V) (Case Management)
- Umsetzung eines Schmerzmanagementes, einschl. Medikation nach Standard (Positivliste),  dessen Überprüfung und Anpassung an das Fortschreiten der Krankheit bzw. der  Multimorbidität
- Information und Beratung aller am Prozess Beteiligten zur Krankheits- und Situations-  bewältigung sowie über mögliche Anzeichen für einen beginnenden Sterbeprozess (nach  Aufklärung durch den Arzt über Diagnostik, Therapie und Prognose)
- Durchführung von Maßnahmen im Rahmen der heilkundlichen Tätigkeiten bei sich  kurzfristig verändernden Hilfebedarfen, Auftreten von Krisen und Notfallsituationen
- Anwendung von Strategien zur Bewältigung von Situationen der Ungewissheit in der  Behandlungsführung - unter Hinzuziehung und Reflexion von aussagekräftiger externer  Evidenz
- Anwendung adäquater Schutzmaßnahmen für die multimorbiden Patientinnen und  Patienten
- Durchführung von unterstützenden, erleichternden Interventionen in der Begleitung von  multimorbiden Patientinnen und Patienten im Sterbeprozess, im Rahmen der verfügbaren  heilkundlichen Maßnahmen und in Zusammenarbeit mit den primär behandelnden  Ärztinnen und Ärzten
- Kommunikation mit dem multiprofessionellen Team über schwierige Entscheidungen im  Case-Management, unter Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Aspekten
Lehrveranstaltungsformen Vorlesung (1 SWS)
Übung (1 SWS)
Kursus (2 SWS)
Vorlesung
Seminar
Kursus
Kursus
Unterrichtsprachen Deutsch, Englisch
Dauer in Semestern 1 Semester Semester
Angebotsrhythmus Modul jedes Wintersemester
Aufnahmekapazität Modul unbegrenzt
Prüfungsebene
Credit-Points 5 CP
Modulabschlussnote LV 1: %; LV 2: %; LV 3: %; LV 4: %; LV 5: %; LV 6: %; LV 7: %.
Faktor der Modulnote für die Endnote des Studiengangs 1
Hinweise
Das Modul wird mitverantwortlich gestaltet von:
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Universitätsklinik und Poliklinik für Viszeral-, Gefäß- und Endokrine Chirurgie
Modulveran­staltung Lehrveranstaltungs­form Veranstaltungs­titel SWS Workload Präsenz Workload Vor- / Nach­bereitung Workload selbstge­staltete Arbeit Workload Prüfung incl. Vorbereitung Workload Summe
LV 1 Vorlesung Vorlesung: Heilkundliche Tätigkeiten: Diabetes m. Typ 2 und Chronische Wunden (Fokus auf Multimorbidität) 1 0
LV 2 Übung Übungen (incl. SkillsLab): Heilkundliche Tätigkeiten: Diabetes m. Typ 2 und Chronische Wunden (Fokus auf Multimorbidität) 1 0
LV 3 Kursus Kleingruppenprojekt: Angeleitete Praxis im SkillsLab und im Universitätsklinikum 2 0
LV 4 Vorlesung Vorlesungen (Pflege): Pflege/ Heilkundliche Tätigkeiten 0
LV 5 Seminar Seminar (Pflege): Pflege/ Heilkundliche Tätigkeiten 0
LV 6 Kursus Selbststudium: Vor-/ Nachbearbeitung der Vorlesungen, der Übungen und des Kleingruppenprojekts 0
LV 7 Kursus Selbststudium: Vorereitung der Modulleistung 0
Workload modulbezogen 150 150
Workload Modul insgesamt 150
Prüfung Prüfungsvorleistung Prüfungsform
LV 1
LV 2
LV 3
LV 4
LV 5
LV 6
LV 7
Gesamtmodul
Klausur
Wiederholungsprüfung
Regularien Teilnahme­voraussetzungen Angebots­rhythmus Anwesenheits­pflicht Gewicht an Modulnote in %
LV 1 Wintersemester Nein %
LV 2 Wintersemester Nein %
LV 3 Wintersemester Nein %
LV 4 Wintersemester Nein %
LV 5 Wintersemester Nein %
LV 6 Wintersemester Nein %
LV 7 Wintersemester Nein %