MLU
Vorlesung: BA: Religion – Glaube, Wissen, Ritus, Recht oder Spiel? Eine Einführung in die Religionsethnologie - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: BA: Religion – Glaube, Wissen, Ritus, Recht oder Spiel? Eine Einführung in die Religionsethnologie
Veranstaltungsnummer BA_SE R/W
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 24
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Freitag, 14.06.2024 10:00 - 17:00, Ort: (Seminar für Ethnologie/Seminarraum)

Räume und Zeiten

(Seminar für Ethnologie/Seminarraum)
Freitag, 12.04.2024 09:00 - 11:00
Freitag, 14.06.2024 10:00 - 17:00
Samstag, 15.06.2024 10:00 - 13:00
Donnerstag, 20.06.2024, Freitag, 28.06.2024 10:00 - 17:00

Kommentar/Beschreibung

Anhand von Beispielen aus meinen Feldforschungen in Indonesien, Indien, Nepal und den Niederlanden lernen wir zunächst klassische Themenfelder der Religionsethnologie kennen. Wir setzen uns dann mit den Grundannahmen auseinander, die wir üblicherweise mit dem Containerbegriff Religion verbinden, meist ohne diese zu hinterfragen. In weiteren Sitzungen vertiefen wir unser Verständnis der Komplexität von Religion, indem wir uns in bestimmte Fragestellungen einarbeiten, die in (noch stets) aktuellen ethnologischen Debatten in den Vordergrund gerückt sind. Eine grundlegende Frage ist dabei die nach der begrifflichen Unterscheidung zwischen religiösem und säkularem Handeln. Rodney Needham bietet hier das Verfahren der polythetischen Klassifizierung an, mit dessen Hilfe wir uns der Frage ein Stück weit annähern können Auf unsere Suche nach der Grenzlinie zwischen Religiosität und Säkularität beschäftigen wir uns eingängiger mit der Bedeutung von Riten, Mythen und Schamanen (James George Frazer, Mircea Eliade) in Fantasy Games, Filmen und Büchern (Tanya Luhrmann). Wir gehen außerdem näher auf die Verschmelzung von Spiel, Theater und Ritual in den Arbeiten von Richard Schechner und Victor Turner ein, in denen wir die Begriffe von Performanz, Liminalität und Communitas kennenlernen. Die Grenzen zwischen Religiösem und Weltlichem verschwimmen ebenfalls in der orthodox-islamischen Sicht von Religion als Recht bzw. in indigenen Vorstellungen von der normativen Kraft von Ritualen. In unserer Auseinandersetzung mit indigenen Traditionen lernen wir darüber hinaus den Begriff der Spiritualität kennen. Während Spiritualität vielfach als ein Merkmal von Vormodernität gesehen wird, argumentiert Peter van der Veer, dass Spiritualität vielmehr ein Nebenprodukt von Modernisierungsdynamiken sei, die sich im kolonialen Zeitalter herausgebildet haben. Zu guter Letzt überlegen wir gemeinsam, was die Möglichkeiten und Grenzen einer dekolonialen Religionsethnologie sein könnten. Literaturempfehlung: Ramstedt, Martin. 2021. The Right to Freedom of and from Reli- gion in Non-State Legal Orders: The Case of Indigenous Peoples. In Silvio Ferrari et al., eds. Routledge Handbook of Freedom of Religion or Belief. London & New York: Routledge, 232–246. Ramstedt, Martin. 2007. Metaphor or Invocation? The Convergence Between Modern Paganism and Fantasy Fiction. Journal of Ritual Studies. 21(1): 1–15. Modulleistung: Hausarbeit Besonderheiten: Blockseminar mit Workshopcharakter