Allgemeine Informationen
Veranstaltungsname | Übung: Basismodul soziologische Theorie (T2): Soziologie der sozial-ökologischen Transformationen |
Semester | SoSe 2024 |
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden | 20 |
erwartete Teilnehmendenanzahl | 120 |
Heimat-Einrichtung | Institut für Soziologie |
Veranstaltungstyp | Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen |
Erster Termin | Donnerstag, 04.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: Hörsaal V (Raum E.03) [LuWu 2] |
Sonstiges |
Modul: Soziologie der sozial-ökologischen Transformationen BA 120 Leistungpunkte Identifikationsnummer: xxx Lernziele Dieser Kurs vermittelt den Studierenden die Theorien und Konzepte der Umweltsoziologie, die sie benötigen, um die laufenden sozial-ökologischen Transformationen, die durch den Klimawandel, und andere ökologische Krisen ausgelöst werden, zu verstehen, zu analysieren und sich kritisch und konstruktiv mit ihnen auseinanderzusetzen. Nach Abschluss dieses Kurses sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage: - die Entwicklung industriell-kapitalistischer Gesellschaften zu problematisieren - zivilisatorische Herausforderungen zu analysieren, - sozial-ökologischen Krisen zu diagnostizieren - Szenarien für einen nachhaltigen und gerechten Übergang zu evaluieren. Inhalte - Das Anthropozän - die Klimakrise - Übergang, Zusammenbruch oder Bifurkation? - Gesellschaft und Umwelt: Science Studies und neue Umweltsoziologien - Risikogesellschaft - Akteur-Netzwerk Theorie - Multi-Level-Perspektive sozio-technischer Transitionen - kritischer Realismus- Systemtheorie – Kritische Theorie - Kapitalismus und Naturbeherrschung – Neoliberalismus und Extraktivismus. - Anthropologie der Katastrophen – Alternativen und Utopien - Degrowth und Post-Development- Ökohumanismus, Ökofeminismus, Ökosozialismus. - Soziale Bewegungen, Kritik und Widerstand. Zusammenfassung An der Schnittstelle der Soziologie des sozialen Wandels, der Ökologie und der sozialen Bewegungen versucht der Kurs, einen theoretischen Rahmen für die Analyse der großen gesellschaftlichen Transformationen hin zu einem neuen sozio-technologischen und demokratischen Regime der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Wir gehen von der Beobachtung aus, dass eine sozial-ökologischen Transition nichtlineare systemische Transformationen einschließt, die in allen Gesellschaften, in jeder einzelnen von ihnen und in jedem ihrer Subsysteme stattfinden. Die Übergänge werden von Krisen auf allen Ebenen der Gesellschaft (Nano-, Mikro-, Meso-, Makro- und Megaebene) und Machtkonflikten und Kämpfen um die Zukunft begleitet, die sich direkt auf ihre Funktionsweise auswirken und zu einer beschleunigten Transformation der Sozialstruktur, Kultur und Praxis beitragen. Der Kurs wird mit einer Diskussion über das Anthropozän eröffnet und stellt den ökologischen/energetischen Übergang in den Mittelpunkt des Unterrichts. In den Diskussionen über das Anthropozän und die Klimakrise werden die Sozialwissenschaften in der Regel nicht besonders beachtet. Wir werden zwei Fragen stellen: Wie kann die Soziologie zu dieser Debatte beitragen und wie können die großen ökologischen Fragen zur Entwicklung einer Theorie des sozialen Wandels im globalen Zeitalter beitragen? Um diese beiden Fragen zu beantworten, werden wir die neue Umweltsoziologie unter die Lupe nehmen und versuchen, die verschiedenen Positionen in einer Theorie der sozial-ökologischen Transformationen als Teil einer kritischen Gesellschaftstheorie zu ergänzen. Lehrplan Woche 1: Einleitung: Soziologie der sozio-ökologischen Transformation Elliott, R. (2018): “The Sociology of Climate Change as a Sociology of Loss”, European Journal of Sociology, 59 (3): 301-337. Woche 2: Das Anthropozän Bonneuil, C. and Fressoz, J.B. (2016): "Welcome to the Anthropocene", in The Shock of The Anthropocene. The Earth, History and Us. London: Verso. Woche 3: Risikogesellschaft Beck, U. (2008): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. S. 7-20. Frankfurt/Main: Suhrkamp. Woche 4: Soziologie der sozio-technischen Transitionen Geels, F.W. (2002): “Technological Transitions as Evolutionary Reconfiguration Processes: A Multi-level Perspective and a Case Study”, Research Policy, 31: 1257-1274. Unruh, G. (2000): “Understanding Carbon Lock-in”, Energy Policy, 28: 817-830. Woche 5: Kritischer Realismus Sorrell, S. (2018): "Explaining Sociotechnical Transitions: A Critical Realist Perspective", Research Policy 47: 1267-1282. Woche 6: Systemtheorie Mascareno, A. (2021): “Critical Transitions in Ecosystems and Society. The Contribution of Sociological Systems Theory to the Analysis of Socio-Environmental Transformations”, Frontiers in Sociology, vol. 6. Doi: 10.3389/fsoc.2021.763453 Woche 7: Kritische Theorie Fraser, N. (2023): "Die Natur im Rachen", in Der Allesfresser: Wie der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen verschlingt, S. 129-188. Berlin: Suhrkamp. Woche 8: Akteur-Netzwerk Theorie Latour, B. and Weibel, P. (2020): "Introduction", in Latour, B. and Weibel, P. (eds.): Critical Zones. The Science and Politics of Landing on Earth, S. 1-9. Cambridge: MIT. Latour, B. (2020): Introduction to sections, in Latour, B. and Weibel, P. (eds.): Critical Zones. The Science and Politics of Landing on Earth. Cambridge: MIT. Woche 9: Mensch-Tier-Beziehungen Vandenberghe, F. (2023): "Life - An Ecology of Worldviews", S. 1-18 (Manuskript) Woche 10:. Alternativen und Utopien 1 Brand, U. et al. (2021): "From Planetary to Societal Boundaries: An Argument for Collectively Defined Self-Limitation", Sustainability: Science, Practice and Policy, 17, 1, S. 265–292. Woche 11: Alternativen und Utopien 2 Kothari, A. et al. (2019): “A People’s Pluriverse. Transformative Initiatives”, in Pluriverse. A Post-Development Dictionary. New Delhi: Tulika Books. Woche 12: Diskussion, Präsentation der Arbeiten und Abschluss |