Seminar: Der Literaturstreit zwischen Leipzig und Zürich und die Literatur 1740-1770 (Mi 14-16) - Details

Seminar: Der Literaturstreit zwischen Leipzig und Zürich und die Literatur 1740-1770 (Mi 14-16) - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Der Literaturstreit zwischen Leipzig und Zürich und die Literatur 1740-1770 (Mi 14-16)
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Germanistisches Institut
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 02.04.2025 14:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 23 A (Raum 2.02) [LuWu 2]
Teilnehmende BA/LA/: Literaturgeschichte 17. Jh bis Gegenwart 10 LP
BA/LA: Literaturgeschichte 17. Jh bis Gegenwart 5 LP
LA Gr: Text, Produktion, Rezeption
Lehrsprache(n) Deutsch
Studiengänge (für) LA/BA
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Noch bevor sich die Germanistik als Disziplin formierte, wurde viel über Regelpoetik und Literaturkritik debattiert – und gut hundert Jahre vor der Ausbildung einer „deutschen Literaturwissenschaft“ prägte sich bereits eine neue Bedeutung von „Literatur“ im deutschsprachigen Diskurs: Aus dem gelehrten, pragmatischen Raum heraus wurde der Begriff immer enger gefasst und auf seine ästhetische und publizistische Dimension reduziert: Literatur definierte sich immer mehr über ihre Wirkung auf ein bestimmtes Publikum. Eine nicht geringe Rolle in dieser entscheidenden Entwicklung des Sprechens über Literatur spielte der sogenannte „Literaturstreit“ zwischen Leipzig und Zürich. Als echte, gnadenlose literarische Fehde zwischen zwei vermeintlich diametral entgegengesetzten Lagern ging er in die Geschichte der deutschen Literaturtheorie ein und erregte zugleich Faszination und Widerwillen.

Entfacht wurde der Streit von den zentralen Protagonisten Bodmer und Breitinger in Zürich auf der einen Seite und Gottsched in Leipzig auf der anderen Seite. Insbesondere ab 1740 verschärfte sich der Ton und um die Literaturtheoretiker bildeten sich zunehmend Kreise, die sich aus Schülern und Schriftsteller:innen rekrutierten. Diese Gruppen prägten die sich ausdifferenzierende Literaturszene in Deutschland nachhaltig: Durch sie wirkte sich der Literaturstreit indirekt auf die neueren Strömungen der Empfindsamkeit, des Rokoko und des Sturm und Drangs aus.

Das Ziel des Seminars ist es, die Bedeutung der literaturtheoretischen Diskussionen und deren praktischen Implikationen für die Literatur nach 1740 (und bis ca. 1770) herauszuarbeiten. Wir werden Texte sowohl aus den Originalschriften des Literaturstreits selbst als auch aus der dadurch beeinflussten literarischen Produktion dieser Zeit lesen. Dabei finden sich bekanntere Autoren wie Lessing, Klopstock und Goethe ebenso wie nicht kanonische Autorinnen und Autoren, deren Bekanntheit zum Teil durch eben ihre enge Einbeziehung in den Literaturstreit nachhaltig gehemmt wurde.

Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zur Lektüre historischer Texte sowie literaturwissenschaftlicher Forschung. Für die Erlangung einer Studienleistung sind die Übernahme eines Referates (in der Regel zu einem der Texte, ca. 20 Minuten) sowie das Verfassen eines Sitzungsprotokolls vorgesehen.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "SoSe 2025 LV der NDL".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 10.03.2025, 10:00 bis 31.05.2025, 23:59.