Während im Rahmen älterer Theorien der Sprachbeschreibung Lexikon (Wortschatz) und Grammatik meist als zwei getrennte Module betrachtet wurden, haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr Ansätze durchgesetzt, die davon ausgehen, dass Lexikon und ein Kontinuum bilden, das in engem synergetischen Austausch miteinander steht. Vor allem die verschiedenen Spielarten der Konstruktionsgrammatik (Construction Grammar) sind hier zu nennen. Im Seminar werden die zentralen Annahmen der Construction Grammar diskutiert und auf Konstruktionen verschiedener Abstraktionsebenen (Idiome, semi-lexikalisierte Konstruktionen, syntaktische Konstruktionen) angewendet. Im Zentrum werden dabei syntaktische Schablonen stehen, die lexikalisch teilweise spezifiziert sein, wie z.B. в том-то и X (z.B. в том-то и беда) oder X как X (z.B. дети как дети), die in phraseologischen Wörterbüchern nicht hinreichend erfasst werden können, aber deren Verwendung und Bedeutung auch anhand grammatischer Regelwerke nicht erklärt werden kann. Die Diskussion kann anhand von russischem, polnischen und BKS-Sprachmaterial geführt werden (in Abhängigkeit von den Wünschen der Studierenden).