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Seminar: Die Sieben Todsünden - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Die Sieben Todsünden
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 64
Heimat-Einrichtung Seminar für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Dienstag, 21.05.2024 12:15 - 13:45, Ort: Hörsaal XVII [Mel]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Profilbildungsmodul Praktische Philosophie: Systematik (PHI.04968.01) / PHI.07800.02 (PO 2023)

Trägheit, Habgier, Missgunst, Überheblichkeit, Rachsucht, Völlerei und Wollust – die sieben Todsünden haben eine lange und illustre Tradition vor allem in der katholischen Ethik. Als Laster, die in gewissem Sinne das Selbst des Lasterhaften abtöten, lassen sie sich jedoch auch im Rahmen einer säkularen Tugendethik verorten. Gabriele Taylor zufolge repräsentieren diese Laster im Kern Strategien, ein falsches Selbstbild vor vermeintlichen Bedrohungen zu schützen; Strategien, die allerdings kontraproduktiv sind, weil es sich bei ihnen in Wirklichkeit um Formen einer psychischen wie praktischen Selbstzerstörung des Akteurs handelt.

Wir werden uns mit der Frage befassen, auf welche Weise die einzelnen Todsünden laut Taylor das Selbst zersetzen, welche Rolle dabei der Selbsttäuschung und Selbstzentriertheit des Lasterhaften zukommt, und inwiefern die Todsünden deshalb weitere Laster nach sich ziehen, insbesondere der Gleichgültigkeit und Aggression gegenüber anderen. Das Seminar wird mit einem Überblick über einige der ‚heilenden‘ Tugenden schließen, die für die Ausbildung eines gesunden Selbst unerlässlich sind und es dem Lasterhaften so ermöglichen können, dem lebendigen Tod zu entkommen.

Text - Gabriele Taylor: Deadly Vices. Oxford: OUP 2006.