Seminar: Fotografie, Trauma und kollektives Gedächtnis - Details

Seminar: Fotografie, Trauma und kollektives Gedächtnis - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Fotografie, Trauma und kollektives Gedächtnis
Untertitel Modul: Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft - Südosteuropa. Kultur und kollektives Gedächtnis
Veranstaltungsnummer SLA.04314.04
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
Heimat-Einrichtung Institut für Slavistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 11.10.2024 12:15 - 13:45
Leistungsnachweis Studienleistung: Referat oder Thesenpapier
Modulleistung: Hausarbeit oder mündliche Prüfung
Lehrsprache(n) Deutsch
Studiengänge (für) MA Slavische Sprachen, Literaturen und Kulturen im europäischen Kontext 120 LP
MA IKEAS (mit SOE-Studien) 120 LP
MA Arabistik, Islamwissenschaft
MA Judaistik, Jüdische Studien
MA Literaturwissenschaft (Schwerpunkt Komparatistik, Germanistik, Romanistik, Slavistik) 120 LP
SWS 2
ECTS-Punkte 5

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Freitag: 12:15 - 13:45, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Traumatische Erfahrungen entziehen sich in der Regel sprachlicher Artikulation und damit auch sinnstiftender (verbaler) Narration. Im Seminar beschäftigen wir uns mit Traumata, denen die Menschen im Zuge der jugoslawischen Zerfallskriege ausgesetzt waren, aus der Perspektive der Fotografie und ihrer Bildsprache. Die Fotografie ist grundsätzlich bestimmt vom Spannungsfeld zwischen (scheinbarer) Authentizität und Konstruktivität. Vor dem Hintergrund dieser grundliegenden Eigenschaft des Mediums Fotografie untersuchen wir, welche Rolle Fotografien in der Erinnerung von Gemeinschaften an (kollektive) Traumata spielen und auf welche Weise es gerade die Fotografie ermöglicht, Unsagbares darzustellen und dergestalt in Narration zu überführen. Exemplarisch werden Fotoserien von Milomir Kovačević Strašni zur Belagerung von Sarajevo und von Tarik Samarah zum Genozid in Srebrenica herangezogen. Bei der Analyse der Fotografien spielen neben medien- und traumatheoretischen Aspekten auch Fragen nach der Perspektive des Fotografen (Innen- oder Außenperspektive) und dem Zeitpunkt der Aufnahmen (Gleichzeitigkeit oder Retrospektivität) eine Rolle. Ein Block des Seminars widmet sich dezidiert der Kriegsfotografie und damit verbundenen ethischen Fragen. Bei Interesse kann das Seminar auch auf das Thema der (Kriegs)Fotografie im dokumentarischen Erinnerungsfilm und im Spielfilm ausgeweitet werden.
Neben ausgewählter Sekundärliteratur zu den analysierten Fotografien wird das Seminar von der Lektüre wichtiger Texte aus der Traumatheorie, der Gedächtnistheorie und der Theorie der Fotografie (Walther Benjamin, Roland Barthes, Susan Sontag) begleitet.
Das Seminar ist für Interessent*innen offen. Sprachliche Vorkenntnisse des BKMS sind nicht notwendig. Sekundärliteratur wird auf Deutsch oder Englisch bereitgestellt.