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Übung: “The Bibel in the Bush”: Musa W. Dube – eine postkolonial-feministische Neutestamentlerin aus Botswana lesen - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: “The Bibel in the Bush”: Musa W. Dube – eine postkolonial-feministische Neutestamentlerin aus Botswana lesen
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 12.10.2021 10:30 - 12:00, Ort: (SemR A)

Räume und Zeiten

(SemR A)
Dienstag: 10:30 - 12:00, wöchentlich (15x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„The Bible in the Bush: The first ‘Literate’ Batswana Bible Readers” So betitelt Musa Wenkosi Dube ihren 2013 international veröffentlichten Artikel. Mit dessen Überschrift spricht Dube schon die Themen an, die ihr gesamtes Werk begleiten. Es geht ihr um Übersetzung von Kulturen: wie also beispielsweise Ende des 19. Jahrhunderts Batswana-Tänze als Sünde in die Setswana Bibel eingeschrieben wurden. Es geht ihr um Handlungsmacht von scheinbar Ohnmächtigen, die im biblischen Talitha cum zu finden ist. Dube fragt danach, wie Frauen im ländlichen Botswana biblische Geschichten aus ihrem Alltag heraus und gleichzeitig in ihren Alltag hineinlesen. Sie hört Frauen der Genesis in der Kontaktzone zwischen ethnischer, geschlechtlicher und kolonialer Unterdrückung zu. Wie batswanische Frauen und Männer es schaffen können, trotz einer unmittelbaren Konfrontation mit HIV / Aids nicht im Tod zu verharren, befragt sie die christlichen Texte selbst. Die international wirksame Bibelwissenschaftlerin Dube zu lesen heißt, Fragen einer Batswana vor die Füße geknallt zu bekommen, die auch konkret Gegenstand von Religionswissenschaft und Interkultureller Theologie in Halle sind. Ihre Texte in die Mitte der Übung zu stellen, soll Ermöglichungsräume für eigenes kritisches Nachfragen schaffen. Gefragt wird mit Dube nach Widerständigem in kolonialistischen Imaginationen kultureller Überlegenheit und der damit verbundenen Konstruktion von Grenzen zwischen Zentrum und Peripherie, Religion und Religion, Kultur und Kultur, Christentum und Christentum, Mann und Frau.
Gelesen und diskutiert werden Dubes Texte in ihrer englischen Fassung. Durch regelmäßige Textlektüre und aktive Teilnahme an der Übung erscheint am Ende vielleicht die Frage danach, wo der „Bush“ ist und wie er zum „Bush“ gemacht wird, aus mehr als nur einer Perspektive.