Blockveranstaltung: Der verschollene Übersetzer Joachim Caesar und sein Werk (Blockseminar) - Details

Blockveranstaltung: Der verschollene Übersetzer Joachim Caesar und sein Werk (Blockseminar) - Details

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General information

Course name Blockveranstaltung: Der verschollene Übersetzer Joachim Caesar und sein Werk (Blockseminar)
Semester SoSe 2025
Current number of participants 1
expected number of participants 12
Home institute Germanistisches Institut
Courses type Blockveranstaltung in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Thursday, 10.04.2025 16:15 - 17:45, Room: (Besprechungsraum (Ludwig-Wucherer-Straße 2, Raum 1.10))
Participants Modul Master I: LA Gym., 1. und 2. Fach; LA Sek., 1. Fach; LA Fö/ Sek., 1. Fach
Modul Master II: LA Gym. 1. Fach
Lehrsprache(n) Deutsch
Studiengänge (für) LA Gym./ LA Sek.- und Förderschule do 16-18
Masterstudiengänge
SWS 2

Rooms and times

(Besprechungsraum (Ludwig-Wucherer-Straße 2, Raum 1.10))
Thursday, 10.04.2025 16:15 - 17:45
(Besprechungsraum (Ludwig-Wucherer-Straße 2, Raum 1.10), weitere Termine nach Vereinbarung)
Thursday, 08.05.2025 16:15 - 17:45

Module assignments

Comment/Description

Versteckt hinter dem Pseudonym „Chim Haarlock von Vorhoff“ arbeitete eine Persönlichkeit, deren (Teil-)Übersetzung aus dem Italienischen 1627 unter dem Titel „Hauptmann Schreck“ erschien. Darin wird der Hauptprotagonist als Repräsentant des Militärs von seinem klugen und mitmenschlichen Diener der Lächerlichkeit preisgegeben.
Aus der vor Kurzem geglückten Entschlüsselung des Pseudonyms sowie einer Dechiffrierung der Angaben zu Verleger und Druckort ergeben sich folgende Befunde:
Der erste namentlich bekannte Übersetzer eines Textes der so genannten Comedia dell’arte in das Deutsche war Joachim Caesar aus Halle (geb. 1576 oder 1577, verschollen im November1635).
2. Schreibsprachliche Befunde unterstreichen die Identifizierung dieses Gelehrten als Übersetzer des „Don Quijote“ aus dem Spanischen.
3. Mit dem 1627 von Paul Helwig (1557–1631) in Wittenberg verlegten „Hauptmann Schreck“ ist Joachim Caesar ein weiteres gewichtiges Werk der deutschen und europäischen Literaturgeschichte zuzuweisen. Diese Übersetzungsarbeit wurde aus noch unbekannten Gründen von den politisch wenig bedeutenden Grafen Albrecht Friedrich von Barby (1597-1641) und Jost Günther von Barby (1598-1651) gefördert.

Aus der Kombination philologischer Beobachtungen mit empirischen Sprachanalysen resultieren vielleicht Möglichkeiten der Zuweisung weiterer Übersetzungsarbeiten Joachim Caesars, die anonym oder unter Pseudonym erschienen. Überdies wird neuen Aspekten nachzugehen sein, die den Lebensweg des 1635 wegen des Vorwurfs der „Sodomiterei“ untergetauchten Sprachkundigen und politisch einflussreichen Hofrat betreffen.

Literatur: Jörn Weinert: CHIM HAARLOCK VON VORHOFF. Auflösung eines Pseudonyms und Einordnung in die deutsche und europäische Literaturgeschichte, in: ZfdPh 139 / 3 (2020), S. 467-487