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Seminar: Kreuzestheologie - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Kreuzestheologie
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 10
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 12.10.2021 13:00 - 14:30, Ort: (SemR E)

Räume und Zeiten

(SemR E)
Dienstag: 13:00 - 14:30, wöchentlich (15x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Neben der Rechtfertigungslehre gilt die Kreuzestheologie als das Zentrum reformatorischer Theologie. In der theologischen Lehrbuchliteratur wird immer wieder auf die Kreuzestheologie Bezug genommen, ohne dass geklärt wird, was denn darunter im Sinne eines theologischen Kon-zepts zu verstehen sei. In der Heidelberger Disputation behauptete Luther: „Nicht der wird mir Recht ein Theologe genannt, der das unsichtbare [Wesen] Gottes erblickt, das durch das erkannt wird, was gemacht ist. […] Sondern wer das sichtbare [Wesen] und die dem Menschen zugewand-te Rückseite Gottes erkennt, die durch Leiden und Kreuz erblickt wird.“ Im 20. Jahrhundert inspi-rierte diese Denkfigur Dietrich Bonhoeffers These vom ‚ohnmächtigen Gott ‘, der sich aus der Welt ans Kreuz heraus drängen lässt. Jürgen Moltmanns Entwurf ‚Der gekreuzigte Gott‘ versteht sich als kreuzestheologische Gotteslehre, ebenso wie Eberhard Jüngel seine ‚Theologie des Ge-kreuzigten im Streit zwischen Theismus und Atheismus‘ entwirft. In seinem Werk ‚Der aufer-weckte Gekreuzigte‘ hat dann Ingolf Dalferth das Kreuz Jesu Christi als Ereignis im Leben Gottes verstehen wollen. Kann man Gott nur dann verstehen, wenn man ihn vom ‚Kreuz‘ her versteht? Was genau meint ‚Kreuzestheologie‘ als Programmbegriff, wofür steht sie und welche Vorausset-zungen und Folgen macht sie geltend? Diese und andere Fragen sollen durch gründliche Lektüre dieser und anderer Entwürfe im Seminar erörtert werden.
Literatur: M. Korthaus, Kreuzestheologie. Geschichte und Gehalt eines Programmbegriffs in der evangelischen Theologie, 2007; M. Luther, Heidelbergae habita/Heidelberger Disputation (1518), in: ders., LDStA 1. Der Mensch vor Gott, hg. von W: Härle, 2006, 35–39; J. Moltmann, Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie, 2. A., 1973; E. Jün-gel, Vom Tod des lebendigen Gottes. Ein Plakat, in: ders., Unterwegs zur Sache, 1988, 105–125; I.U. Dalferth, Der auferweckte Gekreuzigte: Zur Grammatik der Christologie, 1994.