Vorlesung: BA: Medienwirtschaft 1: Forschung - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: BA: Medienwirtschaft 1: Forschung
Untertitel Spiel, Wirtschaft! Wirtschafts- und Handelssimulationen als Computerspiele
Veranstaltungsnummer MMS.07044.02
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 14
Heimat-Einrichtung Medien- und Kommunikationswissenschaft
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 07.10.2024 10:00 - 12:00, Ort: (101)
Lehrsprache(n) Deutsch

Räume und Zeiten

(101)
Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (12x)

Kommentar/Beschreibung

(Dozent: Dr. Stefan Höltgen)

Die Simulation ökonomischer Prozesse gehört zu den ältesten nicht-militärischen Anwendungen für (nicht nur elektronische) Computer. Bereits in den 1940 Jahren tauchen erste Rechner (z.B. MONIAC, 1949) auf, die es Ökonomen ermöglichen sollten volks- und betriebswirtschaftliche Daten zu kalkulieren und Handelsverläufe in großer Komplexität zu simulieren. Aus der Perspektive der ökonomischen Spieltheorie und einer weiten Definition von Computerspiel gehören solche Prozsse bereits in die Domäne des Ludischen. Spätestens jedoch mit der Popularisierung der Computertechnik in den 1970er Jahren entstehen auch Simulationen, die tatsächlich ganz unterschiedliche Wirtschaftssysteme und Handelsbereiche „gamifizieren“ und mit unterschiedlichen Ästhetiken und Mechaniken für Privatleute durchspielbar gestalten.
In der Vorlesung werden grundsätzliche Überlegungen zur Archäologie der Wirtschaftssimulationen (als Spiele) vorgestellt und an ausgewählten ökonomischen (Max Weber, Adam Smith, Niklas Luhmann) sowie Spiel- und Medientheorien des Spiel(en)s und des Geldes (Jochen Hörisch, Claus Pias) reflektiert. In jeder Sitzung steht dazu ein spezifisches Spiel im Zentrum der Betrachtung, an dem die Entwicklung des Genres, die Algorithmik und Programmierung und die diskurshistorischen Anschlussmöglichkeiten vorgestellt werden. Ziel ist es dabei, eine Theorie, Epistemologie und Genealogie der gespielter Ökonomie nah am konkreten Objekt zu skizzieren, also computerisierte ökonomische Simulationen und ökonomische Theorien miteinander in den Dialog zu bringen.

Literatur:
Max Weber (1921/22) - Wirtschaft und Gesellschaft
Niklas Luhmann (1988) - Die Wirtschaft der Gesellschaft
Jochen Hörisch (1996) - Kopf oder Zahl. Die Poesie des Geldes
Claus Pias (2002) - Computer Spiel Welten
Adam Smtith (1776) - Der Wohlstand der Nationen
Davis, M. D. (2005) - Spieltheorie für Nichtmathematiker
Bretzke, W. R. (2010) - Logistische Netzwerke

Spiele:
Brettspiele: Monopoly, MAD-Spiel, Anti-Monopoly
Computerspiele: Hamurabi (1968), Oregon Trail (1971), M.U.L.E. (1983), Elite (1984), Airline (1985), Hotel (1985), Hanse (1986), Mafia (1986), Pirates! (1987), Ports of Call (1987), Vermeer (1987), Yuppies Revenge (1988), Die Fugger (1988), Das Magazin (1988), Oil Imperium (1989), Sim City (1989), Le President (1989), OHG (1989), Powermonger (1990), Railroad Tycoon (1990), Winzer (1991), Sid Meyer’s Civilisation (1991), Dune (1992), Der Patrizier (1992)