Die Tugendethik wurde in jüngster Zeit wiederentdeckt, nachdem diese in den vergangenen Jahren häufig im Schatten anderer Ethiktypen stand. Moralisch gut ist gemäß der Tugendethik derjenige, der über eine tugendhafte Persönlichkeit verfüge. Das Hauptaugenmerkt der moralischen Bewertung liegt demnach auf dem Charakter einer Person.
Doch was meint eigentlich dieser antiquiert anlautende Begriff „Tugend“? Was bedeutet es, tugendhaft zu sein und demgemäß zu handeln? Ausgehend von der „Nikomachischen Ethik“ des Aristoteles soll diesen Fragen anhand ausgewählter Beispiele bis in die Neuzeit nachgegangen werden.
Insofern die Theologische Ethik eine Handlungswissenschaft ist, gilt es abschließend zu prüfen, wie Tugenden für ein gelingendes Leben heute fruchtbar gemacht werden können. Getreu dem Satz des schottischen Dichters Robert Burns: „Was immer das Leid der anderen lindert oder ihr Glück erhöht, das nenne ich Tugend.“
