Mittelalterliche Literatur basiert nicht auf einer creatio ex nihilo, sondern auf der Reproduktion einer vorgegebenen materia. In den letzten Jahren hat sich für dieses Phänomen fächerübergreifend der Terminus ‚Retextualisierung‘ etabliert. Mit der lateinischen Bearbeitung volkssprachiger Vorlagen soll in dieser Lektüreübung eine oft als ungewöhnlich empfundene Rezeptionsrichtung im Fokus stehen. Dazu werden in Auszügen Texte gelesen und besprochen, denen der „Gregorius“ Hartmanns von Aue zur Vorlage gedient hat: die „Gesta Gregorii peccatoris“ Arnolds von Lübeck und der „Gregorius peccator“. Ein Semesterapparat wird eingerichtet.
Literatur:
Arnold von Lübeck: Gesta Gregorii Peccatoris. Untersuchungen und Edition v. Johannes Schilling. Göttingen 1986.
Klein, Thomas: Variationen über den sündigen Heiligen: Der lateinische „Gregorius“ im Schulunterricht (mit Editio critica und Untersuchungen). In: MLJb 47 (2012). S. 197-244.
Hartmann von Aue: Gregorius. Hg. v. Burghart Wachinger. 15. Aufl. Berlin/New York 2004 (= ATB 2).
Hartmann von Aue: Gregorius. Neu hg., übersetzt u. kommentiert v. Waltraud Fritsch-Rößler. Stuttgart 2011 (= RUB 18764).
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldezeitraum: Mittellateinische Gregorius-Rezeption".
Erzeugt durch Migration 128 08:37:23 08/21/18 Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 01.09.2018, 00:00 bis 31.10.2018, 00:00.