Seminar: Schmerzen haben: Funktionen und Motive körperlicher Pein in der Literatur (do 12-14 Uhr) - Details

Seminar: Schmerzen haben: Funktionen und Motive körperlicher Pein in der Literatur (do 12-14 Uhr) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Schmerzen haben: Funktionen und Motive körperlicher Pein in der Literatur (do 12-14 Uhr)
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 09.01.2025 12:15 - 13:45, Ort: Seminarraum 12 (R.2.40) [EA 26-27]
Teilnehmende Modul LA Sek./LA Sek.Fö.: Literaturgeschichte. (17. Jh. bis zur Gegenwart) (5 LP)
Modul B.A./LA Gymn.: Literaturgeschichte. (17. Jh. bis zur Gegenwart) (10 LP)
Modul B.A./LA: Themen, Stoffe und Motive
Modul LAGr: Text: Produktion, Rezeption, Interpretation (alte und neue Ordnung)
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90
LA Gymn./LA Sek- u. Förderschule
LA Grundschule Deutsch
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Physisches Leid ist meistens unerträglich und häufig ziemlich zwecklos. Wahrscheinlich nimmt der Schmerz wegen dieser Negativität eine so unpopuläre Stellung unter den bekannten Gefühlsregungen ein. Und tatsächlich haben Schmerzen etwas unleugbar Destruktives an sich: Wenn der eigene Körper quält, zerstört das Empfinden jeden Sinn für Anderes, Angenehmeres. Aber die Isolation durch den Schmerz hat paradoxer- und grausamerweise auch ihr Positives, das in der Literatur über dieses Thema genau wie das Negative immer wieder eine Rolle spielt. 'The Making and Unmaking of the World' hat Elaine Scarry ihre wegweisende Studie 'The Body in Pain' (1985) untertitelt. Und diese Formel ist keine Phrase: Zwar vernichtet Schmerz unsere Beziehungen zur Welt, stellt sie auf besondere Weise aber auch immer wieder her. Im Leid erleben wir schmerzhaft eine besondere Selbsterkenntnis und Kontaktaufnahme mit der Wirklichkeit. Die Literatur greift diese reizvolle Funktion des Peinvollen auf. „Wir brauchen […] die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt“ hat Kafka in einem bekannten Brief geschrieben. Im Seminar beschäftigen wir uns deshalb mit Texten, die wehtun und Texten übers Wehtun. Dabei gilt es zu erkunden, wie und warum über den doch eigentlich unbeschreiblichen Schmerz geschrieben wird. Welche Bedeutung hat der Schmerz für diejenigen, die ihn empfinden? Wann schafft Schmerz Welt, wann zerstört er sie? Welche literarische oder philosophische Tradition hat die Beschäftigung mit Schmerzen? Und was wissen wir eigentlich über den Schmerz der Anderen (Menschen, Tiere)? Zur Lektüre gehören Texte von u.a. Franz Kafka, Leopold von Sacher-Masoch, Sylvia Plath und David Foster Wallace.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Schmerz (do 12-14 Uhr)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 30.08.2024, 10:00 bis 10.11.2024, 23:59.