Diese Veranstaltung macht die Teilnehmer unter Berücksichtigung der höchstrichterlichen Rechtssprechung mit den Grundlagen vertraut, wie Zeugenaussagen im Strafverfahren zu behandeln sind und zeigt gleichzeitig auf, was aus der jeweiligen Beteiligtensicht (Gericht, StA, Verteidigung) zu beachten ist. Dabei wird insbesondere in vier Komplexen auf folgende Fragen eingegangen:
1. Befragungsreihenfolge bei Zeugen, Rollenverständnis
und –empfinden der Beteiligten, Befragungsatmosphäre,
Befragungstaktik.
2. Kriterien zur Prüfung der Glaubwürdigkeit und -haftigkeit
von Zeugen, Wahrnehmungsfehler und Erinnerungsfehler
und deren Erkennbarkeit für die Beteiligten, Aufdeckung
von Lügen und Irrtümern bei Zeugen.
3. Folgen der Nichtbeachtung der aufgezeigten Kriterien für
die Revision (strafprozessuale Sach- und Verfahrensrüge).
4. Wie sind unter Beachtung der Kriterien Urteile zu
begründen, wie kann man diese überprüfen.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, die Komplexität des wichtigsten Beweismittels im Strafverfahren – den Zeugen – besser zu verstehen, um dadurch Fehlurteile oder andere Fehlentscheidungen zu vermeiden.