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Seminar: Repräsentation und Reflexivität in der Ethnologie und Journalismus - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Repräsentation und Reflexivität in der Ethnologie und Journalismus
Veranstaltungsnummer MA: ETRANS 5 /10
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 24
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
beteiligte Einrichtungen Medien- und Kommunikationswissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Vorbesprechung Dienstag, 21.04.2020 12:15 - 13:45, Ort: Seminarraum Ethnologie
Erster Termin Dienstag, 21.04.2020 12:15 - 13:45, Ort: Seminarraum Ethnologie
SWS 2

Themen

Einführung: Online-Treffen zur Vorbesprechung, Public Anthropology / Anthropology and its publics: Für wen schreiben/forschen wir?, Partial truths and situated knowledge: Objektivität und Positionalität, Feldforschung und die ethnographische Autorität, Kick off: Ethnologie trifft Journalismus, Repräsentationen des Fremden: The West and the rest, Ethnologie in Zeiten des Postfaktischen, Lab 1: Narrativer Journalismus, Ethnologie & Journalismus: Gemeinsamkeiten und (produktive) Unterschiede, Lab 2: Narrativer Journalismus, Praxis-Lab, Lab 3: Das Dilemma des Postfaktischen, Abschlussrunde

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Während die Klassiker der Ethnologie eine ganzheitliche Darstellung der von ihnen untersuchten Kulturen anstrebten und ihr eigenes 'im Feld sein' als auch das daraus folgende Beschreiben als neutrale Tätigkeit verstanden, so wurde dieses Verständnis spätestens seit den 1970er Jahren problematisiert. So diskutierten etwa die Writing Culture-Debatte sowie die postkoloniale und feministische Sozial- und Kulturanthropologie über die Schwierigkeiten der kulturellen Übersetzung, über Fragen wissenschaftlicher Autorität und über Machtverhältnisse im Feld, und sie stellten Überlegungen zur (Un-)Möglichkeit politischer Intervention an. Auch heute, angesichts medialer Skandalisierung, gesellschaftlicher Spaltung, Verschwörungstheorien und dem Diskurs des 'Post-faktischen' erscheint es wieder wichtig, über die Positionierung der Forscherin, über die verschiedenen Formen sowie die theoretischen und gesellschaftlichen Effekte der Repräsentation von Forschungsergebnissen nachzudenken.

Das Seminar wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Multimedia und Autorschaft (MMA) am Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaft der MLU Halle. Anhand von Textlektüren wird im ersten Seminarteil Wissen über fachspezifische Debatten zu den Möglichkeiten und Grenzen der ethnographischen Methoden und über die damit zusammenhängenden Problematiken vermittelt. So werden wir etwa über die Situiertheit des ethnologischen Wissens, Ungleichheiten im Verhältnis von Forscherin/ Beforschten, Schwierigkeiten der kulturellen Übersetzungen, ethische Bedenken und die Möglichkeiten eines politischen Engagements diskutieren. Im zweiten Seminarteil werden diese Fragen im Blick auf eine konkrete empirische Aufgabe mit den Studierenden des MMA besprochen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen Ethnologie und Journalismus werden erarbeitet. Interdisziplinäre Studierendengruppen führen kleine empirische Forschungen durch und erstellen multimediale Repräsentationen der Forschungsergebnisse.

Anmeldemodus

Die Anmeldung ist verbindlich, Teilnehmende können sich nicht selbst austragen.