Seminar: [MA-MII/MA-IntPol-GPO] Soldatin-Staatsbürgerin-Expertin: (Para-)militärische Erfahrungen von Frauen in den europäischen Gesellschaften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Details

Seminar: [MA-MII/MA-IntPol-GPO] Soldatin-Staatsbürgerin-Expertin: (Para-)militärische Erfahrungen von Frauen in den europäischen Gesellschaften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-MII/MA-IntPol-GPO] Soldatin-Staatsbürgerin-Expertin: (Para-)militärische Erfahrungen von Frauen in den europäischen Gesellschaften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Semester SoSe 2025
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 10.04.2025 10:00 - 12:00, Ort: Seminarraum 19 (Raum1.40) [LuWu 2]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Im Seminar wird die geschlechterhistorische Perspektive auf militärische Handlungen in Europa der ersten Hälfte des 20 Jahrhundert angewendet. Der geographische Fokus liegt hierbei auf dem mittelöstlichen Europa, wo die Beteiligung von Frauen in den Aufständen und Bürgerkriegen im 19. Jahrhundert eine längere Tradition hat. Aufgrund zahlreicher regionaler Konflikte, Grenz- und Bürgerkriege sowie nicht zuletzt dem Holocaust wird diese Region in der Forschung auch als Blood Lands bezeichnet.
Im Seminar gehen wir der Frage nach warum der Krieg „kein weibliches Gesicht hat“. Was verbirgt sich hinter dieser These von Svetlana Alexijewitsch? Eine weitere Frage ist, ob ein Krieg ein Vehikel der Emanzipation des Individuums oder einer sozialen Gruppe (oder: einer bisher unterprivilegierten Hälfte der Gesellschaft) sein kann. Am Beispiel von polnischen Legionistinnen (Legionistki) gehen wir dieser Frage nach und zeigen, wie diese ihr durch Sozialisation in den (para-)militären Reihen erworbenes Wissen und ihre Expertise für den Staat nach dem Ersten Weltkrieg einsetzen.
Darüber hinaus soll es im Seminar um die visuellen Repräsentanzen der uniformierten Frauen gehen und die ikonographischen Überlieferungen (Malerei, Fotografie, Grafik) als wichtige Quelle mit einbezogen werden. Ebenfalls visuelle Repräsentanzen bzw. nachkonstruierte Darstellungen bieten die Filme – sowohl aus der Epoche als auch die gegenwärtigen Spielfilme. Letztlich stellen auch Geschlechterkonstruktionen in den militärhistorischen (Ausstellungs-)Räumen einen weiteren Bestandteil des Seminars da. Hierzu ist ein Blockseminar und die Besichtigung der Ausstellung des Militärhistorischen Museums geplant.
Eine weitere Frage die uns ebenfalls beschäftigen wird, speist sich aus den gegenwärtigen politischen und kriegerischen Entwicklungen in Europa: Lebt Europa tatsächlich in „postheroischen Zeiten“?

Achtung eigenständige Termine:

26.06.2025
Ort- & Uhrzeitänderung: Seminar in Form eines Blockseminars im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden: von 11.00 bis 14.00 Uhr Blockseminar und anschließend (von 15.00 bis 17.00 Uhr) Besichtigung der Dauerausstellung des Museums.

01.07.2025
Verpflichtender Zusatztermin: „Polnische Filmreihe in Halle“, Puschkino 18.00 Uhr, Filmvorführung „Rzeczpospolita babska (PL 1969, DDR 1970 als Republik der Amazonen, synchronisiert) & anschließende Diskussion

Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar.

Literaturempfehlung

Svetlana Alesiejevitsch, Krieg hat kein Weibliches Gesicht, Reportage.
Dagmar Ellerbrock, Warum Germania bewaffnet war und trotzdem nicht wählen durfte: Zur Geschlechterkonstruktion des politischen Waffendiskures im 19. Jahrhundert, in: WerkstattGeschichte 64: Waffenschwestern 2013, S. 31-54.
Karen Hagemann & Ralf Pröve, Landsknechte, Soldatenfrauen und Nationalkrieger Militär, Krieg und Geschlechterordnung im historischen Wandel, Campus Verl.
Karsten Holste & Dietlind Hüchtker, Die bewaffnete Heldin 1813–1913–2013: Wahrnehmungen, Deutungen und Gedächtnis
Claudia Kemper, Männlicher Krieg und weiblicher Frieden? Geschlechterordnung von Gewalterfahrungen, Reclam Verl,
Claudia Kraft, Die Polin als Staatsbürgerin in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Reformdebatten in der späten polnischen Adelsrepublik und zu Beginn der Teilungen, in: L’Homme 2006
Helen Watanabe O’Kelly, Heldin oder Teufelin? Imaginationen von bewaffneten Frauen in der deutschsprachigen Kultur der frühen Neuzeit in: WerkstattGeschichte 64: Waffenschwestern 2013, S. 13-30

Modulleistung: Hausarbeit (ca 12 bis 15 Seiten) zu einem ausgewählten Thema (in Absprache mit der Dozentin) ODER 2 kürzere Texte (bspw. Rezension vom Film „Republik der Amazonen“ & Besprechung der Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums in Dresden, jeweils bis maximal 5 Seiten)

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-MII/MA-IntPol-GPO] Soldatin – Staatsbürgerin – Expertin: (Para-)militärische Erfahrungen von Frauen in den europäischen Gesellschaften in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 10.03.2025, 10:00 bis 06.04.2025, 23:59.