Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft: Protestantismus und Protest - Kirche(n) und soziale Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert - Details

Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft: Protestantismus und Protest - Kirche(n) und soziale Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft: Protestantismus und Protest - Kirche(n) und soziale Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 18
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Dienstag, 07.01.2025 18:00 - 20:00, Ort: Seminarraum 10 (R.2.37) [EA 26-27]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Ursprünglich selbst als soziale und religiöse (Protest-)Bewegung gestartet stand der lutherisch geprägte Protestantismus in Deutschland meist auf der Seite von Ordnung und Obrigkeit. Gleichzeitig war dessen Predigt des Evangeliums immer auch ein Stachel der sozialen und politischen Umstände. Vor dem Hintergrund dieser Spannung entstand mit der „sozialen Frage“ des 19. Jahrhunderts nun nicht nur ein neues theologisches Problem. Mit den Arbeiter-, Gewerkschafts- und Frauenbewegungen traten auch neue Herausforderungen für die (staats-)kirchlichen Strukturen und Handlungsmuster auf den Plan, die im 20. Jahrhundert noch einmal herausgefordert wurden, als die „neuen sozialen Bewegungen“ der 1960er/70er Jahre das Protestpotential der Kirchen in neuartiger Weise aktivierten. Dieser wechselseitige Einfluß von Protestantismus und Protest, von Kirche(n) und sozialen Bewegungen soll also im Zentrum der Veranstaltung stehen.
Wir werden uns dazu mit ersten Antworten auf den Pauperismus und die soziale Frage beschäftigen (Rettungshausbewegung und „Inneren Mission“); wir werden uns über die Rolle der christlichen Gewerkschaftsbewegung im Kaiserreich und die Frage Gedanken machen, ob und inwiefern sie tatsächlich die Arbeiterklasse gespalten hat; wir werden fragen, was Diakonissinnen mit der Frauenbewegung zu tun hatten und welche Herausforderungen die weltanschauliche Pluralisierung um 1900 für den Protestantismus darstellten. In einem zweiten Block werden wir dann einen Blick auf die „neuen sozialen Bewegungen“ und die Kirchen als zunehmend „dialogische Institutionen“ (Detlef Pollack) werfen, werden uns also die Protestbewegungen der 1960er und 70er Jahre um Frieden, Atomkraft, Gleichberechtigung der Geschlechter und „Dritter Welt“ ansehen und nach der Rolle der Kirche(n) zwischen Kooperation und Konfrontation darin fragen.
Auf der inhaltlichen Ebene vermittelt die Veranstaltung also einen Überblick über grundsätzliche sozial- und gesellschaftspolitische Fragen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie über die sich wandelnde Rolle der Kirchen in der Gesellschaft.
Dabei werden Grundfragen und Konzepte von Geschichte als Wissenschaft diskutiert und wichtige Arbeitstechniken eingeübt: hierzu gehören insbesondere verschiedene Wege der Literaturrecherche und Texterschließung, der Umgang mit und die Kritik von Quellen, das richtige Zitieren und die Erarbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen, auf deren Grundlage dann Ihre erste wissenschaftliche Hausarbeit aufbaut. Begleitet wird diese Veranstaltung durch ein obligatorisches Tutorium.
Literaturempfehlung:
Claudia Lepp, Zwischen Konfrontation und Kooperation. Kirchen und soziale Bewegungen in der Bundesrepublik (1950–1983), in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 7 (2010), H. 3,URL:https://zeithistorische-forschungen.de/3-2010/4585.

Modulleistung: (unbenotete) Hausarbeit.

Studienleistung: Gründliche Lektüre der jeweiligen Sitzungstexte, aktive mündliche und schriftliche Mitarbeit.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "WS 24/25 Basismodul".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 03.10.2024, 08:00 bis 13.10.2024, 00:00.
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Veranstaltungszuordnung: