Seminar: Judith Sklar: Der Liberalismus der Furcht - Details

Seminar: Judith Sklar: Der Liberalismus der Furcht - Details

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Modul: MA Forschungsmodul 1 (praktische Philosophie/Systematik und Geschichte) (PHI.07803.01)

Hinweis: Das Seminar beginnt in der zweiten Woche der Vorlesungszeit, d.h. am 14. Oktober.

Judith Shklar (1928-1992) ist neben Hannah Arendt und Martha Nussbaum eine der wichtigsten Autorinnen in der politischen Philosophie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Shklar wurde als Judith Nisse in Riga in Lettland geboren. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft floh sie 1939 mit ihrer Familie nach Kanada und studierte später in den USA. Von 1956 bis zu ihrem Tod 1992 lehrte sie in Harvard, ab 1980 als John Cowles Professor of Government. In ihren Schriften untersucht sie unter anderem historische Zusammenhänge, insbesondere die politische Philosophie der Aufklärung und die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Hervorgetreten ist sie aber als eine originelle Theoretikerin des Liberalismus, wobei ihre Deutung dieser Position oft als eine »kritische« und »skeptische« bezeichnet wird. Wo die Tradition den Liberalismus primär durch die Rechte des Individuums gefordert und gerechtfertigt sah, sieht Shklar die Hauptaufgabe einer liberalen Ordnung darin, Leid, Gewalt und Grausamkeit so effektiv wie möglich zu verhindern. Das ist der Kerngedanke des berühmten Essays »The Liberalism of Fear«, den wir in diesem Seminar erschließen und besprechen. Ergänzend lesen wir gemeinsam Texte aus dem Band »Der Liberalismus der Rechte« und »Über Ungerechtigkeit«, die das Bild bereichern. Wir werden Shklars Perpektive kritisch diskutieren und sie dabei auch auf die Gegenwart beziehen. Ihre Diagnose, dass Machtmissbrauch eine der größten Gefahren im Raum des Politischen darstellt, scheint nach wie vor ins Schwarze zu treffen.

Dieses Seminar kann für das Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifkat Gender Studies) angerechnet werden.