In "Die Rechte der Anderen" (unter "The Rights of Others" 2004 erschienen) untersucht Seyla Benhabib die Grenzbereiche der politischen Gemeinschaft, in dem sie sich der Frage der politischen Zugehörigkeit widmet. Diese bestimmt sie als "Status, der aus einer an bestimmten Prinzipien und Praktiken orientierten Einbindung von Ausländern und Fremden, Immigranten und Neuankömmlingen, Flüchtlingen und Asylsuchenden in die bestehende politische Praxis resultiert." (Benhabib 2017, 13). Während politische Grenzen Mitglieder und Fremde klar definieren, was nach Benhabib infolge der Globalisierung immer unklarer werde, bestimme der Zugehörigkeitsstatus "die Ein- und Ausreisemöglichkeiten, den gesellschaftlichen Zugang, die Mitsprachemöglichkeiten und die Rechte eines Menschen" (Ebd.). Benhabib schlägt einen kosmopolitischen Föderalismus vor, den sie aus einer Auseinandersetzung mit Kant und Hannah Arendt heraus entwickelt.
Im Seminar werden wir zunächst "Die Rechte der Anderen" gemeinsam diskutieren (daher bitte anschaffen, Literaturangaben siehe unten) und uns dann mit ihrem Buch "Exile, Statelessness, and Migration. Playing Chess with History from Hannah Arendt to Isaiah Berlin" (2018) beschäftigen. Seyla Benhabib (*1950 in Istanbul) ist Professorin für politische Theorie und politische Philosophie an der Yale University.
Das Seminar findet wöchentlich online über MLUconf statt.
Literatur:
Seyla Benhabib, Die Rechte der Anderen. Ausländer, Migranten, Bürger. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2017 (bitte erwerben).
Seyla Benhabib, Exile, Statelessness, and Migration. Playing Chess with History from Hannah Arendt to Isaiah Berlin. Princeton: Princeton University Press, 2018.