Seminar: [BA-MH] NS-Verbrechen vor Gericht. Urteile, Anklageschriften und Ermittlungsakten der Justiz als historische Quellen - Details

Seminar: [BA-MH] NS-Verbrechen vor Gericht. Urteile, Anklageschriften und Ermittlungsakten der Justiz als historische Quellen - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-MH] NS-Verbrechen vor Gericht. Urteile, Anklageschriften und Ermittlungsakten der Justiz als historische Quellen
Semester WiSe 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Montag, 13.01.2025 16:00 - 18:00, Ort: Seminarraum 12 (R.2.40) [EA 26-27]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Strafprozesse wegen NS-Gewaltverbrechen haben über Jahrzehnte eine zentrale Rolle bei der Auseinandersetzung der deutschen Gesellschaft(en) mit der Geschichte des Nationalsozialismus gespielt. Zum einen prägten diese Gerichtsverfahren die sich im Lauf der Jahrzehnte wandelnden Bilder, die sich die Öffentlichkeit von den Nationalsozialist*innen und ihren Opfern machte. Zum anderen waren es zunächst die Staatsanwaltschaften und Gerichte (und nicht etwa die Historiker*innen), die nach Quellen zu NS-Verbrechen suchten und durch die Vernehmungen von Angeschuldigten und Zeug*innen selbst Quellen produzierten. Gerade diese von der Justiz zusammengetragenen Quellenbestände wurden dann (Jahrzehnte später) zur unverzichtbaren Basis für die historische Forschung zu Shoah und Vernichtungskrieg.
Wir beschäftigen uns in diesem Seminar mit der Quellenkritik und dem methodisch reflektierten hermeneutischen Umgang mit diesen von der Justiz nach 1945 zusammengetragenen oder produzierten Quellen. Was muss die Historikerin tun, um von diesen Quellen her die Geschichte des „Dritten Reiches“ und seiner Verbrechen zu schreiben? Welchen Quellenwert haben diese Materialien aber auch für den Historiker, der sich dafür interessiert, wie sich die deutschen Nachkriegsgesellschaften mit der NS-Vergangenheit auseinandergesetzt haben? Das 1960 gefällte Urteil eines ost- oder westdeutschen Gerichtes zu einem 1943 im besetzten Europa verübten Massaker kann ja sowohl Quelle für das Jahr 1943 wie für das Jahr 1960 sein.

Literaturempfehlung:
Zur Einstimmung empfehle ich Ihnen: Jan Kiepe: Das Reservepolizeibattaillon 101 vor Gericht. NS-Täter in Selbst- und Fremddarstellungen, Münster 2007. Falls Sie schon einmal surfend einen Einblick in die uns zur Verfügung stehenden Quellen gewinnen mögen, versuchen Sie es einmal unter https://junsv.nl/home oder im https://www.archivportal-d.de/.

Modulleistung: Je nach Ihrem Studiengang absolvieren Sie am Ende des Seminars Ihre Modulprüfung in Form einer Klausur (Bachelor und Lehramt Gymnasien) oder einer mündlichen Prüfung (Lehramt Sekundarschule).

Studienleistung: Als Studienleistung erwarte ich von Ihnen erstens die regelmäßige aktive Mitarbeit (d.h. Sie bereiten die Sitzungen durch Lektüren anhand der Arbeitsaufträge vor und beteiligen sich auf dieser Basis am Seminargespräch). Zweitens werden Sie zusammen mit anderen Studierenden eine unserer Sitzungen verantwortlich vorbereiten, d.h. in der Sitzung unsere gemeinsame Quellenarbeit anleiten.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-MH] NS-Verbrechen vor Gericht. Urteile, Anklageschriften und Ermittlungsakten der Justiz als historische Quellen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 23.09.2024, 08:00 bis 13.10.2024, 00:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.