Diese Veranstaltung befasst sich mit aktuellen Themen und Kontroversen in der Politik- und Rechtsanthropologie. In der Auseinandersetzung mit ethnographischen Fallbeispielen und theoretischen Debatten loten wir dabei vielfältige politisch-rechtliche Problemfelder aus, die
von (versuchten) Systemwechseln und gewaltsamen Auseinandersetzungen bis hin zu Bemühungen reichen, innerhalb bestehender (Rechts-)Ordnungen unterschiedliche Ansprüche geltend zu machen. In diesem Spektrum zwischen rights und revolutions befassen
wir uns exemplarisch mit Themen wie der Occupy-Bewegung, dem „Arabischen Frühling“, der Logik gewaltsamer Konflikte, dem EU-Grenzregime im Mittelmeer, rezenten Formen des Rechtspopulismus, der Un/Durchsichtigkeit staatlicher Bürokratien, dem umstrittenen Status von Menschenrechten, Staatsbürgerschaft mit und gegen den Staat, ethnischen Revitalisierungsbewegungen, der Politisierung des Islams sowie der Verwendung explizit „kultureller“ Argumente vor Gericht (cultural defense). Für die Auseinandersetzung mit diesen Themen verwenden wir wechselnde Formate, die vom gemeinsamen Arbeiten am Text im Plenum, über unterschiedliche studentische Inputs, zu Gruppenarbeiten sowie Gastvorträgen zu laufenden Forschungen reichen.
