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Seminar: Postkoloniale Literatur (mi 13.00-14.30 Uhr) - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Postkoloniale Literatur (mi 13.00-14.30 Uhr)
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 13
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 13.10.2021 13:00 - 14:30, Ort: Seminarraum 6 (24) (R. E.62) [EA 26-27] Active Learning Space
Teilnehmende Modul Master I (LA Gym., 1.und 2. Fach; LA Sek., 1. Fach; LA Fö/Sek.,1. Fach
Modul Master II (LA Gymn. 1. Fach)
Modul Master: Kulturelle Diskurse / Rezeption, Produktion, Translation und Transfer / Themen, Stoffe und Motive
Leistungsnachweis Studienleistung: Moderation einer Sitzung oder Formulieren von Diskussionsfragen im Vorfeld der wöchentlichen Sitzungen
Modulleistung: Hausarbeit
Studiengänge (für) LA Gymn./LA Sek- u. Förderschule
Masterstudiengänge
SWS 2
Sonstiges Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter:
https://www.gleichstellung.uni-halle.de/aufgaben___aktivitaeten/gender.bildet/angebote_studierende/#anchor3381470

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

»[F]or the problem of the Twentieth Century is the problem of the color-line«, mit dieser weitsichtigen Diagnose beginnt der amerikanische Soziologe W.E.B. Du Bois seine 1903 erschienen Studie »The Souls of Black Folk«, die zu einem wichtigen Referenztext der späteren postcolonial studies werden sollte. Was heißt ›postkolonial‹, was ist postkoloniale Literatur und was macht diese zu einer so entscheidenden Stimme, dass sie als ›die‹ Weltliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts angesehen werden kann?
Kolonialismus ist eine der großen Hypotheken der Gegenwart. Seine konkreten Folgen sind die uns bedrängenden Probleme und Herausforderungen wie Migration, Rassismus, Multikulturalismus, aber auch Fragen nach dem Status westlicher Kultur und von Kultur überhaupt. Der Kolonialismus war nicht allein ein militärisches und wirtschaftliches Unternehmen, seine Folgen sind nicht nur historisch, politisch, sozial und ökonomisch, sondern auch kulturell und mental; er hatte (und hat) eine symbolische Dimension, die die westlichen Vorstellungen des ›Anderen‹ bis heute prägt. Postkoloniale Literatur ist eine Auseinandersetzung mit diesen Hypotheken. Auf die hegemonialen, hierarchisierenden und stereotypisierenden Effekte des kolonialistischen Diskurses antwortet postkoloniale Literatur mit Strategien der Ambiguisierung, der Subversion und der Kontrafaktur, um nur einige zu nennen.
Über den Fokus der Ambivalenz wollen wir uns im Seminar mit postkolonialen literarischen Texten in ihrer historischen und kulturellen Diversität und Bandbreite beschäftigen, wobei der Schwerpunkt auf dem späteren 20. Jahrhundert liegen wird. Lesen werden wir Joseph Conrads »Heart of Darkness«, Nadine Gordimers »July’s People«, Toni Morrisons »Beloved«, Michelle Cliffs »A Woman Who Plays Trumpet Is Deported«, Isabela Figueiredos »Caderno de Memórias Coloniais« [Roter Staub]. Wir werden uns zudem Konzepten postkolonialer Theorien zuwenden, die Dichotomien und ambige Zwischenräume ins Zentrum stellen (W.E.B. Du Bois’ ›double consciousness‹, Edward Saids ›orientalism‹, Gayatri Spivaks ›can the subaltern speak‹, Homi Bhabhas ›third space‹, Paul Gilroys ›black atlantic‹).

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur intensiven Lektüre der genannten Texte und zur aktiven Diskussion im Seminar. Zur Vorbereitung empfehle ich, schon in der semesterfreien Zeit mit der Lektüre der oben genannten – großartigen! – literarischen Texte zu beginnen, am besten im Original, aber auch eine Lektüre in Übersetzungen ist möglich.

Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Postkoloniale Literatur (mi 13.00-14.30 Uhr)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 11.09.2021, 10:00 bis 31.10.2021, 00:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 27.09.2021 um 02:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.