MLU
Übung: ‚Anerkennung‘ zwischen den (theologischen) Disziplinen - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: ‚Anerkennung‘ zwischen den (theologischen) Disziplinen
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 07.04.2022 10:00 - 12:00, Ort: (HS I)

Themen

Zur Einführung: Axel Honneth, Anerkennung und Liebe I: Eva Illouz, Anerkennung und Liebe II: Isolde Karle (PT), Anerkennung und Liebe III: Traugott Koch (ST), Anerkennung und Recht I: Charles Taylor, Anerkennung und Recht II: Michael Wolter (NT), Anerkennung und Recht III: Falk Wagner (ST), Anerkennung und Wirtschaft I: Hartmut Rosa, Abschlusssitzung: Bernd Janowski (AT), Anerkennung und Wirtschaft III: Eberhard Jüngel (ST), Anerkennung und Wirtschaft II: Falk Wagner

Räume und Zeiten

(HS I)
Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Anerkannt zu werden, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Bleibt es unerfüllt, hinterlässt dieser Mangel mehr oder weniger tiefe Spuren im Selbstverständnis der Betroffenen. Umgekehrt betrachtet, geht eine erhebende Wirkung davon aus, durch andere Menschen eigens gesehen, respektiert und gewürdigt zu werden. Solche Erfahrungen, in denen uns auf bestärkende Weise vor Augen geführt wird, wer wir sind oder sein könnten, haben keinen festen Ort. Anerkennung zu finden – das ist in nahezu allen sozialen Verhältnissen, in die wir eingebunden sind, möglich. Diese Erfahrung wird aber nicht unbedingt überall wirklich, sondern kann immer auch berechtigter- oder unberechtigterweise ausbleiben. Mit dem seit geraumer Zeit vieldiskutierten Thema ‚Anerkennung‘ ist deshalb die Frage nach sozialen Verhältnissen, in denen alle Beteiligten gleichermaßen zu ihrem Recht kommen, engstens verbunden. Diese Frage wird gegenwärtig vor allem in philosophischen und sozialwissenschaftlichen Anerkennungstheorien gestellt, sie begegnet aber auch im Bereich der Theologie. Dabei fällt auf, dass sich nicht nur die systematisch- und praktisch-theologische Reflexion des Christentums mit dem Anerkennungsthema befasst, sondern auch die historisch-exegetischen Disziplinen an dessen Erkundung beteiligt sind. Von daher ist dieser Gegenstand gut geeignet, um sich einen exemplarischen Überblick über die verschiedenen theologischen Fächer in ihrer jeweiligen Eigenart und ihrem spezifischen Beitrag zum Ganzen der Theologie zu verschaffen. Einen solchen Überblick zu gewinnen, ist das eine Ziel dieser enzyklopädisch ausgerichteten Übung. Wir werden dafür Texte von Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen theologischen Disziplinen zur Anerkennungsthematik lesen. Dass ‚Anerkennung‘ kein genuin theologischer Begriff ist, eröffnet aber zugleich die Möglichkeit, über den Tellerrand des eigenen Fachs hinauszublicken. Damit ist das andere Ziel dieser Übung benannt, in der wir uns auch mit aktuellen anerkennungstheoretischen Beiträgen aus dem philosophischen und sozialwissenschaftlichen Bereich beschäftigen werden. Im Zuge dessen erkunden wir exemplarisch, welche Gegenwartsrelevanz theologischen Sichtweisen heute zuzukommen vermag.

Lit. zur thematischen Vororientierung: L. Siep / H. Ikäheimo / M. Quante, Handbuch Anerkennung, Wiesbaden 2021.