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Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft: Des Gelehrten neue Kleider? Christian Thomasius (1655-1728) und die deutsche Universität in der Frühaufklärung - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-B] [Seminar/Übung] Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft: Des Gelehrten neue Kleider? Christian Thomasius (1655-1728) und die deutsche Universität in der Frühaufklärung
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 11.10.2021 13:00 - 14:30, Ort: Seminarraum 23 (Raum 2.01) [LuWu 2]
SWS 4

Räume und Zeiten

Seminarraum 23 (Raum 2.01) [LuWu 2]
Montag: 13:00 - 14:30, wöchentlich (15x)
Montag: 15:30 - 17:00, wöchentlich (15x)
Dienstag: 15:30 - 17:00, wöchentlich (15x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

“Der entscheidende Schritt zu einer Neubelebung der deutschen Universität wird in Halle getan.” So beginnt das Kapitel zu Christian Thomasius in Notker Hammersteins einflussreicher Studie Jus und Historie (1972), die den Sohn des hochangesehenen Leipziger Professors Jacob Thomasius zum Hauptprotagonisten eines so revolutionär anmutenden Aufschwungs in der deutschen Universitätsgeschichte macht. Im Grundkurs nehmen wir Hammersteins These als Ausgangspunkt, um durch eine kritische Reflexion darüber in die geschichtswissenschaftliche Arbeit einzusteigen. Uns beschäftigen einerseits die Figur des Juristen und Philosophen Christian Thomasius, ein schillernder Provokateur und nahezu obsessiver Streiter, und seine Pläne für eine umfassende Universitätsreform, die von einem spezifischen Gelehrtenideal herrühren. Zugleich versuchen wir, auch den anderen – mehrstimmigen – Teil zu hören, nämlich Akteure, die mit dem damaligen deutschen Universitätsbetrieb auf unterschiedliche Weisen verbunden waren und Mehreres gegen Thomasius’ Vorstöße einzuwenden hatten (oder hätten, angefangen mit Thomasius Vater). Dies ermöglicht unter anderem, uns derjenigen “Vernunfft”, die so oft in den thomasischen Schriften evoziert wird, als Historiker_innen anzunähern, d.h. von deren nur scheinbarer Selbstevidenz Abstand zu nehmen und deren kontingente soziokulturelle und politische Implikationen zu eruieren.
Unsere Arbeit wird auf einer Vielfalt von Quellen beruhen (universitären Handbüchern, Zeitschriftenartikeln, Streitschriften, Briefen) und unterschiedliche, oft kollidierende Perspektiven aus der Forschung zur Universitätsgeschichte und der Aufklärungsforschung miteinbeziehen. Das Hauptziel dabei ist, anhand des gewählten Themas grundlegende Arbeitstechniken zu erlernen (Umgang mit Quellentexten, Erarbeitung eines Forschungsstandes, Formulierung einer wissenschaftlichen Fragestellung), die den Erwerb von historischem Wissen ermöglichen.

Erforderlich für die Studienleistung sind regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar und an der Übung, Vorbereitung der Quellen und der Sekundärliteratur sowie Verfassen eines Abstracts, begleitet von einer Kurzbibliographie (insgesamt 2-3 Seiten), das als Ausgangspunkt für eine zukünftige Hausarbeit dienen kann und zum Abschluss des Grundkurses präsentiert und besprochen wird. Erforderlich für die Prüfungsleistung (=Modulprüfung) ist das Verfassen einer Hausarbeit (max. 15 Seiten), die gemäß dem „Merkblatt Hausarbeiten“ des Instituts für Geschichte benotet wird.

Literatur zur Einführung:
Notker Hammerstein, Jus und Historie. Ein Beitrag zur Geschichte des historischen Denkens an deutschen Universitäten im späten 17. und im 18. Jahrhundert, Göttingen 1972, Kap. 2-3
Martin Gierl, Pietismus und Aufklärung. Theologische Polemik und die Kommunikationsreform der Wissenschaft am Ende des 17. Jahrhunderts, Göttingen 1997, Dritter Abschnitt
Andreas Pečar/Marianne Taatz-Jacobi, Die Universität Halle und der Berliner Hof (1691-1740). Eine höfisch-akademische Beziehungsgeschichte, Stuttgart 2021, insb. S. 29-38, 153-166

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Basismodul WS 21/22".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Diese Regel gilt von 07.10.2021 16:00 bis 10.10.2021 00:00.
    Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 07.10.2021, 16:00 bis 10.10.2021, 23:59.
Veranstaltungszuordnung: