Die theoretische Strömung der Dekonstruktion, die sich für die Literaturwissenschaften mit den Namen Jacques Derrida und Paul de Man verbindet, hat sich maßgeblich in Auseinandersetzung mit den Schriften des französischen Aufklärers Jean-Jacques Rousseau entwickelt. Das Seminar wird das Rousseau-Jubiläum im Jahr 2012 zum Anlass nehmen, um die dekonstruktiven Lektüren von Rousseaus Werk auf den Prüfstand zu stellen. In einem ersten Schritt wird eine Einführung gegeben in Voraussetzungen, Ziele und Verfahrensweisen der Dekonstruktion. In einem zweiten Schritt soll gefragt werden, inwiefern diese Art von Lektürepraktik einen angemessenen Zugang zum Werk des Aufklärers erschließen kann, welche Perspektiven sie eröffnet - und was ihr womöglich entgeht.