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Übung: Ü (MA-VI-SV) Stadtbücher als Quellen der Stadtgeschichte - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Ü (MA-VI-SV) Stadtbücher als Quellen der Stadtgeschichte
Semester WS 2011/12
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Geschichte des Mittelalters
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 11.10.2011 14:00 - 16:00, Ort: (SR 225)

Räume und Zeiten

(SR 225)
Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (15x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Als Stadtbücher (libri civitatum) werden im Allgemeinen Kodizes bezeichnet, die seit dem 13. Jahrhundert in städtischen Kanzleien zu Verwaltungszwecken geführt wurden. Je nach Verwendungsdauer und Aufzeichnungsumfang entstanden starke Bände oder schmale Hefte. Als Beschreibstoffe begegnen vor allem Pergament und Papier, seltener Wachs. Sie dienten dazu, Privilegien und Normen festzuschreiben, Rechts- und Verwaltungsakte, Gerichtsbarkeit, Haushaltsführung des Stadtrates, Immobilien- und Finanzgeschäfte sowie Erbschaften und Vermächtnisse der Bürger zu dokumentieren und zu bezeugen und damit soziale Beziehungen darzustellen und zu bewahren, Verfahren zu sichern und Glaubwürdigkeit herzustellen, zu ordnen und zu organisieren, Traditionen zu (re)konstruieren und mit Geschichte Legitimierungsargumente zu liefern. Stadtbücher sind einzigartige Quellen der kulturellen Überlieferung, die in so vielen Facetten wie keine andere Quellengattung die städtische Lebenswelt des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit berührten und daher nicht nur für wirtschafts-, rechts- oder sozialgeschichtliche Fragestellungen neue Erkenntnismöglichkeiten eröffneten, sondern auch für Forschungsfelder wie Sprach- und Literaturwissenschaften, Onomastik oder Frömmigkeitsgeschichte. Im Gegensatz zu anderen in städtischen Kanzleien überlieferten Quellen erlaubt die hohe Dichte und die zum Teil über Jahrhunderte hinweg geschlossene Überlieferung von Stadtbüchern eine serielle Auswertung.
Die Übung möchte an Hand ausgewählter Beispiele die Kodikologie (Beschreibstoffe, Wasserzeichen, Einbände etc.) von Stadtbüchern als auch deren Urheber (Ratsherren, Notare, Schreiber) thematisieren und in das weite Feld des Quellenwertes von Stadtbüchern für die verschiedensten historischen Disziplinen einführen.
Literatur: Kroeschell, Karl/Cordes, Albrecht/Nehlsen-von Stryk, Karin (Hrsg.), Deutsche Rechtsgeschichte, Bd. 2: 1250–1650 (UTB Rechtsgeschichte 2735), Köln u.a. 92008, S. 56–73. Petter, Andreas, Mittelalterliche Stadtbücher und ihre Erschließung. Grundlagen und Gestaltung quellenkundlicher Arbeiten zur mitteldeutschen Überlieferung, in: Sachsen und Anhalt 24 (2002/03), S. 189–245. Petter, Andreas, Schriftorganisation, Kulturtransfer und Überformung. Drei Gesichtspunkte zur Entstehung, Funktion und Struktur städtischer Amtsbuchüberlieferung aus dem Mittelalter, in: Sarnowsky, Jürgen (Hrsg.), Verwaltung und Schriftlichkeit in den Hansestädten (Hansische Studien 16), Trier 2006, S. 17–63. Rehme, Paul, Über Stadtbücher als Geschichtsquelle, Halle 1913.

Anmelderegeln

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