MLU
Seminar: Objektivitätskonstruktionen im historischen Erzählen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart - Details
You are not logged into Stud.IP.

General information

Course name Seminar: Objektivitätskonstruktionen im historischen Erzählen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Subtitle (Modul B.A./Lehramt: Literaturtheorie; Modul Master: Literaturtheorie, Poetologie und Ästhetik; Modul Master: Schlüsselthemen der Literatur- und Kulturwissenschaft; Modul Master: Literaturgeschichte)
Semester WS 2009/10
Current number of participants 2
Home institute Institut für Germanistik
participating institutes Neuere und neueste deutsche Literatur mit Schwerpunkt 19./20. Jh.
Courses type Seminar in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Wednesday, 07.10.2009 12:15 - 13:45, Room: (Herweghstr. 96, ÜR A)
Studiengänge (für) B.A. DSL 60/90LA GymnasiumLA Sek.- und Förderschule Master DSL 120 Master DLK 45/75 MA/LAG/LAS alte Ordnung wobl.
SWS 2

Rooms and times

(Herweghstr. 96, ÜR A)
Wednesday: 12:15 - 13:45, weekly (15x)

Comment/Description

Das historische Erzählen im 19. Jahrhundert lebt von der Behauptung, die literarische Fiktion sei das eigentliche Medium, das Ideal des Historismus einzulösen, Geschichte zu erzählen, wie sie wirklich verlaufen sei. Um diese Behauptung zu untermauern, entwickeln und entfalten die historischen Romane und Erzählungen zugleich eine Stilistik des Dementi der Fiktionalität, positiv ausgedrückt: des Objektivitätsanspruchs. Das Seminar beabsichtigt, die literarischen Verfahren der Inszenierung dieses Objektivitätsanspruchs zu analysieren, und zwar an einigen historischen Erzählungen (oder Romanausschnitten) des 19. Jahrhunderts – denkbar sind hier Werke aus der Anfangsphase des 19. Jahrhunderts etwa Hauffs Lichtenstein, aus der Frühphase des bürgerlichen Realismus wie etwa Scheffels Ekkehard oder Stifters Witiko, bis hin zum sogenannten „Professorenroman“, z.B. Dahns Kampf um Rom. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts werden die Geschichtserzählungen skeptisch im Hinblick auf das im Historismus verankerte teleologische Geschichtsbild. Ein wichtiges Verfahren, das Schreiben am historischen Sinn aufzukündigen, besteht darin, gerade die Vorstellung einer Objektivität jenseits der Fiktion im Erzählen ad absurdum zu führen – Beispiele hierfür finden sich unter anderem bei Raabe, C.F. Meyer und Storm. Das Seminar wird die Frage stellen, ob mit diesem Zweifel und dem Herausstellen der Fiktionalität historischen Erzählens auch die Verfahren der Objektivierung überflüssig werden oder ob diese nunmehr umgekehrt dazu dienen, die Objektivität der Negation von Objektivität zu untermauern. Das doppelbödige Spiel mit dem Objektivitätsanspruch soll dann an einigen Beispielen des historischen Erzählens im 20. Jahrhundert schlaglichtartig verfolgt werden. Dabei geht es auch um die Integration neuer Medien in die Erzählung. Ein Beispiel dafür wäre Sebalds Technik der „verschwommenen Photographie“.
Der genaue Themenplan wie auch eine Literaturliste findet sich ab Ende August in Studip.

Admission settings

The course is part of admission "Anmeldung gesperrt (global)".
The following rules apply for the admission:
  • Admission locked.