MLU
Hauptseminar: "Humanismus" - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: "Humanismus"
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 21
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Vorbesprechung Montag, 06.04.2020 14:15 - 15:45
Erster Termin Montag, 06.04.2020 14:15 - 15:45, Ort: (SemR B)

Themen

Konstituierende Sitzung, Lexikalische Einführung und Problemhorizont, Schmidt-Salomon: Evolutionärer Humanismus, Humanismus im SED-Staat, Arnold Ruge: Loge des Humanismus, Humanismus als Epoche, Bildung, Geist: Karl Hagen / Georg Voigt, Die Erfindung: Humanismus als antiaufklärerischer Reformpädagogik

Räume und Zeiten

(SemR B)
Montag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Aufgrund der aktuellen Situation insbesondere wegen geschlossener Bibliotheken muss das Thema des Hauptseminars im Sommersemester 2020 geändert werden. "Frühneuzeitliche Theosophie" wird baldmöglich nachgeholt werden können, wenn die Ressourcen der halleschen Bibliotheken wieder vollumfänglich zur Verfügung gestellt werden.

Teilnehmende informieren sich vor zur konstituierenden Sitzung am 6. April, 14.15 Uhr über den Ablauf und die Planung in den entsprechenden Unterordnern "Dateien" und "Ablaufplan" und kalkulieren bitte ein, dass die Pläne und Kommunikationswege hier jeweils aktualisiert werden müssen.

"Humanismus"
Der erstmals von dem kantianischen und aufklärungskritischen Pädagogen Friedrich Immanuel Niethammer 1808 geprägte Begriff „Humanismus“ avancierte zu einem der mächtigsten historiographischen, philosophischen und im weiteren Sinne ideologischen Narrative bis in die aktuellen Debatten hinein. Ganz gegen das Konzept Niethammers wurde „Humanismus“ seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem kirchen- und konfessionsfeindlichen (aber nicht durchweg religionsfeindlichen) Schlagwort, aber „Humanismus“ konnte auch zum „christlichen Humanismus“ werden. Bis in die marxistisch-leninistische Historiographie der DDR und bis in den aktuellen Religionsdiskurs schillert „Humanismus“ zwischen Alternative und Supplement zum Christentum oder zu Religion schlechthin. Vor allem aber wurde und wird „Humanismus“ seit dem späten 19. Jahrhundert als eine Bewegung konstruiert, die historisch bereits in der Renaissance verwurzelt gewesen sei und seither in einem problematischen Spannungsverhältnis zu theologischen Konzepten, insbesondere der Reformation, gestanden habe. Gerade diese vermeintlich sichere historische Verankerung des Humanismusbegriffs steht im Zentrum des Interesses.
Im Hauptseminar wird in einem ersten Schritt heutigen und Humaniskonzeptionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert nachgegangen, in einem zweiten Schritt werden Referenztexte aus dem 15. und 16. Jahrhundert in Augenschein genommen, auf die diese Konzeptionen zurückgreifen. Die historiographische Plausibilität vor allem moderner Humanismusentwürfe wird problematisiert. Dafür werden die „Quellen“-Texte wie auch die 300-400 Jahre späteren Entwürfe, die unsere Debatten bis heute und vielfach äußerst polarisierend prägen, innerhalb ihrer historischen Kontexte untersucht. Für die Teilnahme sind daher historische Grundkenntnisse vom 15./16. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert eine wünschenswerte Voraussetzung.

Studiengänge (Modul):
KE/D: AM KG
LAS, LAG: AM KG, PM KG
BA: PM KG
Master: SPM AT/NT/KG I-III, PM KG
Unmodularisierte Studiengänge Pfarramt, Magister und Lehramt im Hauptstudium