Unser Verständnis von gerechten Verhältnissen ist in hohem Maße mit der Idee der Gleichheit verbunden. Gefordert ist allen voran die Gleichheit vor dem Gesetz und die Achtung der allen Menschen in gleicher Weise gemeinsamen Würde. Untersucht man die real herrschenden Verhältnisse etwas genauer, so fällt auf, dass es um die Gleichheit faktisch nicht allzu gut bestellt ist. Im Verhältnis der Geschlechter als der grundlegenden Unterscheidung klafft symptomatisch für vieles andere ein Gender Pay Gap, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weltweit immer weiter und Bildungsstudien belegen immer wieder aufs Neue, dass der Bildungserfolg von Kindern nach wie vor stark von dem ihrer Eltern abhängt. Verläuft die Entwicklung also nicht in Richtung Gleichheit, sondern Ungleichheit?
Das Seminar beschäftigt sich mit der Idealvorstellung von Gleichheit wie mit konkreten Erfahrungen von Ungleichheit. Es führt ein in die interdisziplinär geführte und seit einigen Jahren boomende Ungleichheitsforschung.