Wie wird aus dem Zusammenspiel von Medien, Kapital und Organisation eine „Medienindustrie“? Wie haben sich diese Medienindustrien über die vergangenen Jahrzehnte gewandelt – und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Wie lassen sich Produktionsprozesse aus Sicht der Medienschaffenden verstehen und beforschen? Wie ist mit Recherchetechniken, forschungsethischen Fragen und Fallen umzugehen? Im Kurs geht es einerseits um aktuelle Krisen und Probleme der Medienproduktion, andererseits um theoretische und methodische Zugänge. Mit dem Seminar erhalten Sie erste Einblicke in ein junges und internationales Forschungsfeld, der sogenannten „Critical Media Industries Studies“ oder „Production Studies“. Das Seminar führt damit über gemeinsame Lektüren, Recherchen und Diskussionen in ein neues, zentrales Feld der wissenschaftlichen Debatte zu Medien und Gesellschaft ein und erlaubt, die gesellschaftliche Dimension von Medien und journalistischer Medienproduktion problembezogen zu reflektieren. „Produktionsstudien“ sind ein interdisziplinäres Feld, das sich auf Produktionspraktiken, -orte und -gemeinschaften in der heutigen Medienindustrien konzentriert und „Produktionskulturen“ aus Sicht ihrer Akteure untersucht, also im Blick auf die unterschiedlichen Verständnisse, die auf der oberen und unteren Ebene der Berufshierarchie einer Branche vorherrschen. Lektüre zur Einführung: Jennifer Holt und Alisa Perren (Hg.), Media Industries: History, Theory & Method. Malden, MA: Wiley-Blackwell, 2009.
