Wien um 1900 gilt als ‚Labor der Moderne’. Die Literatur der Zeit stellt sich der Epochenproblematik, dass vertraute Konzepte bzw. Instrumente wie das Subjekt oder die Sprache erodieren. Daraus entstehen Texte, die zu den feinsinnigsten der deutschen Literatur zählen. Indem das Seminar in die Wiener Moderne einführt, übt es in den literaturwissenschaftlichen Umgang mit Texten ein, die stärker als frühere (und viele spätere) die Basisannahmen der bürgerlichen Gesellschaft und unseres Alltagswissens herausfordern. Gemeinsam analysiert werden Dramen, Lyrik, Prosa und programmatische Texte von Hofmannsthal, Schnitzler, Bahr u.a.
Zur Anschaffung und zum Einlesen empfohlen: Gotthart Wunberg (Hrsg. unter Mitarb. von Johannes J. Braakenburg): Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910. Stuttgart: Reclam 1981 (Universal-Bibliothek. 7742), € 16; Dagmar Lorenz: Wiener Moderne. 2., aktual. u. überarb. Aufl. Stuttgart, Weimar: Metzler 2007 (Slg. Metzler. 290), € 14,95.