Um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, sind komplexe Verfahrensweisen nötig, welche durch spezifische Praktiken/Handlungen, zeitliche Ablaufpläne, räumliche Settings/Dispositive und (Mess-)Instrumente gekennzeichnet sind. Forschungsmethoden, die sich in diesem Sinne bestimmen und differenzieren lassen, dienen der Erhebung, Aufzeichnung und Auswertung von Daten, auf deren Basis Theoriebildungen möglich sind.
Die Vorlesung bietet einen systematischen Überblick über Forschungsmethoden der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Aufgrund der Inter-/Transdisziplinarität des Fachs sind die Methoden vielfältig: Sozialwissenschaftlich und kulturwissenschaftlich geprägte, qualitative und quantitative Methoden werden berücksichtigt. Zu den vorgestellten Praktiken gehören u.a. das Messen/Zählen, die Befragung bzw. das Interview, die Beobachtung, die (Inhalts-)Analyse, die Interpretation.
Folgende Fragen leiten die Darstellungen:
- Welche „Gegenstände“ lassen sich mit der Methode jeweils „untersuchen“? In welcher Weise sind Objekt/Quelle und methodischer „Zugriff“ aufeinander bezogen?
- Welche Begrifflichkeiten bestimmen den Diskurs?
- Auf welchen Erkenntnistheorien basiert die jeweilige Methode?
- Geht der methodische Ansatz aus konkreten Theorien hervor (z.B. Psychoanalyse, Ideologiekritik, Diskursanalyse)?
- Welche Standards oder Gütekriterien (auch hinsichtlich einer Forschungsethik) lassen sich definieren?
- Wie hat sich die Methode aus/in welchen wissenschaftlichen Disziplinen historisch entwickelt?
- Welche Techniken/(digitale) Medien bestimmen die jeweiligen Prozessschritte?
In der Vorlesung werden die Methoden mithilfe von Fallbeispielen veranschaulicht. Im begleitenden Seminar werden die jeweiligen Verfahren vertieft, diskutiert, miteinander in Beziehung gesetzt/kombiniert und (zumindest in Grundzügen) praktisch angewandt.
Literatur (Auswahl):
Ayaß, Ruth/Bergmann, Jörg (Hrsg.) (2006): Qualitative Methoden der Medienforschung. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Springer, Nina et al. (2015): Empirische Methoden der Kommunikationswissenschaft. Konstanz: UVK.
